Aussicht vom Balkon Thüringens genießen
Wer durch die Dornburger Schlossgärten spaziert, begibt sich auf eine Zeitreise durch die Epochen. Das Alte Schloss wurde bereits im 10. Jahrhundert, das Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert und das Rokokoschloss im 18. Jahrhundert erbaut. Alle drei Schlösser thronen auf einem Felsen hoch über dem Saaletal und werden deshalb auch als Balkon Thüringens bezeichnet. So abwechslungsreich wie die Burgherren ihre Residenzen damals gestalteten, so unterschiedlich sind heute auch ihre Schlossgärten: Besucher flanieren durch einen Landschaftsgarten, einen Eschengang, ein barock gestaltetes Parterre, Rosenspaliere sowie Kräuter- und Obstgärten. Besonders beeindruckend ist der Blick über die am Felshang angelegten Weinberge, die heute wieder bewirtschaftet werden. Hier können Besucher den Winzern bei ihrer Arbeit zusehen – und anschließend ein Glas „Dornburger Schlossberg“ genießen.
Ein Ort der Ruhe und Artenvielfalt
Der Neue Friedhof in Mühlhausen vereint die Gartenkunst und Architektur des frühen 20. Jahrhunderts mit der Grabpflege. Wer das geometrische Netz aus Haupt- und Nebenwegen abläuft, entdeckt neben historischen Schöpfbrunnen nicht nur Gräber aus einer anderen Zeit, sondern auch seltene Pflanzenarten. Er wurde 1928 nach Entwürfen des städtischen Baurates K. Theodor Huß angelegt.
Stadtgärtner Peter Weiland weiß, warum sich ein Besuch des BUGA-Außenstandortes lohnt:
Was macht die Arbeit als Gärtner auf dem Neuen Friedhof Mühlhausen so besonders, Herr Weiland?
Weiland: Der Neue Friedhof ist eine historische Park- und Gartenanlage. Deshalb arbeiten wir eng mit dem !üringer Landesamt für Denkmalpfege und Archäologie zusammen – zum Beispiel, wenn wir aufgrund des Klimawandels neue, robustere Baumarten pfanzen müssen. Mit der Pfege des Friedhofs wahren wir ein Stück Geschichte für die nachfolgenden Generationen. Auch zur BUGA erleben die Besucher den Friedhof so, wie er schon seit 1928 zu Mühlhausen gehört.
Warum ist der Neue Friedhof in Mühlhausen einen Besuch wert?
Weiland: Fast 100 Jahre nach seiner Fertigstellung wachsen hier so viele verschiedene Pfanzen wie auf kaum einem anderen Friedhof. Jeden Weg säumt eine Baumart: Am Hauptweg wachsen Säuleneichen, an der Trauerhalle Schwarzkiefern und an anderer Stelle ausschließlich Gingkobäume. Es gibt sogar einen Urweltmammutbaum. Viele verbinden Friedhöfe ausschließlich mit Trauer – das ist schade. Der Neue Friedhof in Mühlhausen ist auch ein Ort der Artenvielfalt.
Gibt es ein 1 x 1 der Grabpflege?
Weiland: Bei der Grabpflege ist Feingefühl gefragt! Wir kümmern uns unter anderem um die Urnengemeinschaftsgräber. Angehörige legen dort oft kleine Figuren und andere Gegenstände ab. Wir achten auf die kleinen Details und versuchen, ihre Erinnerungsstücke mit unserem gärtnerischen Anspruch in Einklang zu bringen.
Und wo ist Ihr persönlicher Lieblingsort?
Weiland: Den Grüngürtel entlang der Friedhofsmauer mag ich besonders: Zwischen alten Bäumen wurden früher große Familiengräber mit schmuckvollen Grabsteinen aus Muschelkalk oder Travertin angelegt. Mein Büro ist nur wenige Meter vom Neuen Friedhof entfernt, ich kann ihn von meinem Fenster aus sehen. Bin ich nach einem Arbeitstag gestresst, kann ich hier im Grünen abschalten.
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