TEAG-Energiesafe
Paul-Philipp Braun/TEAG

Ein Batteriespeicher für die Zukunft - der TEAG-Energiesafe

„100% elektrisch“ steht auf den weißen E-Autos, die an diesem kalten Wintermorgen nach Ostthüringen unterwegs sind. Zur Inbetriebnahme der Batteriespeicherlösung fahren Tobias Wurm, TEAG-Fachgebietsleiter für Dienstleistungen Individualkunden, und sein Kollege Florian Schneemann zum Vor-Ort-Termin nach Triptis. Kaum auf dem Gelände der PVP Triptis angekommen, werden sie schon herzlich von Max Madelung begrüßt. Der geschäftsführende Gesellschafter des gummiverarbeitenden Unternehmens bittet sie nicht nur, die Elektrofahrzeuge an seinen Ladesäulen vor dem Verwaltungsgebäude zu laden, er freut sich auch, dass an diesem Tag ein sorgfältig vorbereitetes Projekt seine Arbeit aufnehmen kann.

Herausforderungen auf dem Strommarkt nehmen zu

TEAG-Energiesafe
Paul-Philipp Braun/TEAG

Seit dem Sommer plante Max Madelung mit seinen Mitarbeitern und den Experten der TEAG einen eigenen Batteriespeicher für PVP Triptis: „Wir sind ein sehr stromintensives Unternehmen, das sich zunehmend mit den Schwierigkeiten des Strommarkts konfrontiert sieht“, erklärt Madelung die Entscheidung für eine eigene Batteriespeicherlösung. Bis zu 30.000 Kilowattstunden verbraucht das Unternehmen pro Tag. Stündlich zerkleinern die 75 Beschäftigten etwa 1.000 Fahrzeugreifen und stellen daraus Granulate her. Dass aufgrund der unterschiedlichen Bedarfe von Maschinen immer wieder Leistungsspitzen entstehen, ist für das Unternehmen weniger eine technische als vor allem eine betriebswirtschaftliche Herausforderung. „Diese Spitzen kosten uns sehr viel Geld. Mit einem eigenen Batteriespeicher kann es uns aber gelingen, Leistungsspitzen zu begrenzen und bei erhöhtem Leistungsbedarf nicht auf das Netz zurückgreifen zu müssen“, so der geschäftsführende Gesellschafter.

Klimaanlage für konstante Bedingungen

In Zusammenarbeit mit der ADS-TEC Energy GmbH, einem der deutschen Marktführer für industrielle Batteriespeicheranlagen, haben die Experten der TEAG die optimale Größe des Batteriespeichers ermittelt. Der Triptiser Elektromeisterbetrieb Michael Horn übernahm die Montage.  Für die optimale Steuerung zur Entladung und Beladung des Batteriespeichersystems sorgt das KBR-Lastmanagement. „Es ist ein gutes Miteinander und ein großer Vorteil, dass alles hier Hand in Hand geht“, sagt TEAG-Fachgebietsleiter Tobias Wurm, nachdem er sich im Container neben der PVP-Produktionshalle vom Sachstand der Speichereinrichtungen überzeugt hat. Zusammen mit einem örtlichen Spezialcontainerbau entstand der rund zehn Quadratmeter große Speicherraum. Für Michael Horn, der als Elektromeister das Projekt seitens des Auftraggebers betreut, eine Herausforderung: „Wir mussten hier ganz verschiedene Parameter und Anforderungen berücksichtigen, schließlich braucht der Speicher nicht nur die notwendigen netzseitigen Voraussetzungen, sondern muss auch bei einer stabilen Temperatur betrieben werden.“ 23 Grad Celsius sind es, bei denen die Lithium-Ionen-Akkus am besten arbeiten. Eine eigens auf dem Dach angebrachte Klimaanlage sorgt dafür, dass die optimalen Betriebsbedingungen für die Batteriespeicherlösung eingehalten werden und sichert auch an diesem kühlen Wintermorgen die notwendige Wärme.

Ein Batteriespeicher für die Zukunft
Paul-Philipp Braun/TEAG

Investition in die Zukunft

TEAG-Energiesafe
Paul-Philipp Braun/TEAG

112 Kilowattstunden kann der Batteriespeicher, dessen Pole durch ein großes rotes Plus- beziehungsweise ein blaues Minus-Zeichen schon beim Eintreten in den Containerraum zu erkennen sind, bereithalten und innerhalb von einer Stunde abgeben. „Anliegen ist es, die Anlage dann zu laden, wenn wenig Strom gebraucht wird und dann Energie abzugeben, wenn sie eigentlich in größerer Menge aus dem Netz gezogen werden müsste“, erklärt Tobias Wurm das Prinzip und fügt hinzu, dass nicht nur diese Art des Speicherns nachhaltig ist. Auch die Anlage selbst ist eine langfristige Investition, die auf mehrere tausend Ladezyklen ausgelegt ist. Dies ist wesentlicher Unterschied zu Akkus in Mobiltelefonen, die oft nur wenige Hundert Ladezyklen ohne Kapazitätsverlust überstehen. Eine Wartung erfolgt jährlich. „Wir haben mit Technik von ADS-TEC Energy schon in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. So betreibt die TEAG selbst einen Batteriespeicher und hat ihre Schnelladestation für E-Fahrzeuge in der Schwerborner Straße in Erfurt ebenfalls mit Modulen von ADS-TEC ausgestattet und das funktioniert hervorragend“, so der Fachgebietsleiter.

Dashboard zeigt Bedarf und Verbrauch in Echtzeit

Passend dazu macht ADS-TEC Energy-Mitarbeiter Sven Quietzsch in diesen Minuten die letzten Abnahmeschritte in dem kleinen Batterieraum. Mit seinem Laptop überprüft er Lade- und Speicherleistung der Anlage, geht zusammen mit Michael Horn noch einmal mit dem Auge über den sich neben dem Speicher befindlichen Wechselrichter. „Die Installation und Einrichtung hier hat wirklich gut geklappt“, freut sich Quietzsch, der als Monteur aus Nürtingen bei Stuttgart kommt, um die Anlage passgenau einzustellen.

Gleichzeitig findet auch die Abstimmung des Lastmanagementsystems von einem Mitarbeiter der KBR GmbH zusammen mit den Experten der TEAG speziell auf die Anforderungen des Kunden statt. Mittels eines Dashboards lassen sich zukünftig Strombedarf, Speicherauslastung und Netzbedingungen der PVP Triptis GmbH in Echtzeit visualisieren und so ökonomisch- und dadurch auch ökologisch-nachhaltig koordinieren.

Wenig später werden auch die Ladesäulen für die Elektromobilität in das Lastmanagementsystem eingepflegt. Für Max Madelung sind diese, ebenso wie der neue Energiespeicher ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Unternehmensphilosophie: „Wir investieren hier immer wieder in die Zukunft, schließlich brauchen wir auch in den nächsten Jahren gesicherten Strom.“ Neben anhaltend steigenden Netzentgelten möchte der Geschäftsführer aus Triptis auch möglichen Herausforderungen bei der Bereitstellung von elektrischer Energie etwas entgegensetzen. „Die TEAG ist dafür seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner, mit dem wir als Unternehmen immer wieder im Austausch stehen und das uns nicht nur beim täglichen Strombedarf, sondern eben auch bei Projekten wie unserer Speicheranlage berät und unterstützt“, sagt Madelung und blickt auf ein weißes TEAG-Elektroauto, das gerade an der schwarzen Säule mit großem PVP-Logo darauf geladen wird.

TEAG-Energiesafe
Paul-Philipp Braun/TEAG