Donnerstag, 20. Juli 2023
Die Allgemeine Wohngenossenschaft Weida (AWG Weida) hat sich frühzeitig auf die Wärmewende und steigende Energiekosten eingestellt und beschlossen, ihre Wärmeversorgung auf eine klimafreundlichere Erzeugung umzustellen. Die TWS investiert rund 8 Millionen Euro in das Projekt, das für viele Thüringer Kommunen mit ähnlichen Quartiersstrukturen als Blaupause dienen kann – und schon heute die Anforderungen der künftigen Klimaschutzvorgaben im Wohnungsbestand erfüllt.
Das ist – trotz der beachtlichen Größenordnung – für sich noch nichts Besonderes. Bisher erstmalig in dieser Art in Thüringen setzt die TWS aber innovative Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK) ein: Ein gasbefeuertes Blockheizkraftwerk der neuesten Generation wird mit einer Wärmepumpe gekoppelt, die ihren Energieeinsatz aus Erdsonden speist. Hinzu kommt eine Power-to-Heat--Anlage, die den überschüssigen erneuerbaren Strom in Heizwärme verwandelt. Alle drei Systeme speisen je nach Bedarf in das Nahwärmenetz ein.
Insgesamt verwaltet die AWG Weida über 1.140 Wohneinheiten und strebte im Zuge der Sanierungsarbeiten nicht nur eine klimafreundlichere Wärmeversorgung an, sondern auch die Erneuerung des Straßenbeleuchtungsnetzes, die Verlegung von Glasfaserkabeln und die Installation von Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Dadurch entstand ein ganzheitliches Quartiersprojekt, das innerhalb der TEAG-Gruppe umgesetzt wird.
Während der letzten Monate wurden bereits die Trafo-Station und das BHKW geliefert und angeschlossen. Nun stand nur noch die Anlieferung der beiden Pufferspeicher, des Schornsteines und der Tischkühler aus. Die Pufferspeicher wurden aus Leimen geliefert und haben eine Höhe von fast 14 Metern, eine Breite von 3,500 Metern und ein Leergewicht von 10,8 Tonnen. Der Schornstein wurde in Obertaufkirchen hergestellt und wird eine wichtige Rolle bei der Ableitung von Abgasen spielen. Er hat eine Höhe von 20 Metern, eine Breite von 1,6 Metern und wiegt 9 Tonnen. Die beiden Tischkühler haben eine Länge von 9,6 Metern, eine Breite von 2,4 Metern und wiegen jeweils 4,3 Tonnen.
"Die Anlieferung dieser Komponenten ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wärmeversorgung für die AWG Weida", sagt Martin Bachmann, Projektleiter des Projekts. "Wir sind zuversichtlich, dass die neue Wärmeversorgung einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Schonung der Umwelt leisten wird." Die neue Versorgung soll im September offiziell in Betrieb genommen werden. Aktuell läuft außerdem die Akquise privater Haushalte, damit auch diese von der neuen Wärmeversorgung profitieren können.