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Presse

Grüner Wasserstoff für Papierherstellung

Montag, 6. November 2023

Papierfabrik Jass, Thüringer Wärme Service und Ferngas Netzgesellschaft vereinbaren Wasserstoff-Kooperation.

Rudolstadt. Mit dem gemeinsamen Ziel zur Umsetzung der Energiewende und der Reduzierung von CO2-Emissionen haben sich die Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH (Jass), die TWS Thüringer Wärme Service GmbH (TWS) als Betreiber des Heizkraftwerks Rudolstadt-Schwarza und Ferngas Netzgesellschaft mbH (Ferngas) zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie ihre Kräfte bündeln, um die Umstellung der Energieversorgung auf Wasserstoff, und damit auf eine saubere und nachhaltige Energiequelle, voranzutreiben.

Die Partnerschaft, die heute offiziell mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) beschlossen wurde, zielt darauf ab, das Kraftwerk der TWS in Rudolstadt-Schwarza in mehreren Schritten auf einen Betrieb mit 100% Wasserstoff umzustellen. Die im Kraftwerk produzierte Wärme wird unter anderem in den Produktionsprozessen der Papierfabrik Jass eingesetzt, die Ihre Produktion dadurch weitestgehend dekarbonisieren kann.

Wasserstoff spielt insbesondere in energieintensiven Prozessen mit hoher Eigenleistung und großen kontinuierlichen Energiemengen eine entscheidende Rolle. Eine Elektrifizierung dieser Prozessschritte ist nach dem Stand der Technik nur in vergleichsweise geringem Umfang möglich. „Die Umstellung auf Wasserstoff wird nicht nur den CO2-Ausstoß minimieren, sondern auch neue Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum und Innovation in der Region schaffen. Diese Kooperation zeigt, dass sowohl Industrie als auch Energieversorger bereit sind, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen.“, so Mathias Friedrich, Geschäftsführer der TWS.

Frank Gumbinger, Geschäftsführer der Adolf Jass Papierfabrik Schwarza GmbH zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns über diese wegweisende Kooperation, die unser Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz unterstreicht. Die Partnerschaft mit der TWS und Ferngas wird es uns ermöglichen, unsere Produktionsprozesse zu dekarbonsieren und so auch Verantwortung für die Zukunft wahrzunehmen. Dieses für uns strategisch bedeutende Projekt markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Papierproduktion. Wir sind durchaus stolz darauf, hier eine Vorreiterrolle in dieser Entwicklung einzunehmen.“

Mathias Friedrich (Geschäftsführer der TWS) ergänzte weiter: „Neben der Papierfabrik versorgen wir noch weitere industrielle und kommunale Abnehmer am Standort Rudolstadt-Schwarza mit Wärme, Strom und weiteren Medien, die von dieser Transformation ebenfalls profitieren können. Wir stärken somit die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts und der gesamten Region.“

Ganze Region soll mit Wasserstoff erschlossen werden

Die Ferngas Netzgesellschaft mbH plant den Aufbau der notwendigen Netzinfrastruktur, um den Wasserstoff nach Rudolstadt zu transportieren. Gemeinsam mit den anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreibern hat Ferngas Mitte Juli 2023 einen Planungsstand für ein Wasserstoff-Kernnetz veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die zukünftig wichtigsten Wasserstoff-Transportrouten Deutschlands. Parallel plant Ferngas mit seinen Kunden schon jetzt die Anbindungen an diese Transportrouten. Für die Anbindung Rudolstadts ist u. a. die Umrüstung einer bereits vorhandenen rund 70 Kilometer langen Erdgasleitung aus dem Raum Erfurt bis nach Unterwellenborn vorgesehen.

Zur Umstellung auf Wasserstoff benötigt Ferngas neben den einzuholenden Genehmigungen und dem Nachweis der Eignung der H2-Betriebsfähigkeit auch die regulatorischen Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber, um die Wasserstoffleitungen betreiben zu können.

Kevin George Greiling, Leiter Netzwirtschaft bei Ferngas, erklärt dazu: „Diese Region ist für uns bei der Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz von besonderer Relevanz. Eine Umstellung der Leitung ermöglicht die zukunftsfähige Energieversorgung der Industrie im Städtedreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blankenburg. Das Kraftwerk der TWS und die durch das Kraftwerk versorgte Papierfabrik Jass, sind nach dem Stahlwerk in Unterwellenborn ein weiterer wichtiger Arbeitgeber in der Region, der aufgrund des hohen Energieeinsatzes Wasserstoff benötigt. Der Gesetzgeber muss es jetzt schnell ermöglichen, dass dieses Wasserstoff-Kernnetz realisiert wird und damit auch weitere Anbindungen und Erschließung der Regionen möglich werden.“


 

Allgemeine Informationen

Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH

Jass ist familiengeführt, partnerschaftlich, nachhaltig, wegweisend. Als starke, europäisch ausgerichtete Unternehmensgruppe sind wir auf stabilem Wachstumskurs und beschäftigen rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren Standorten in Deutschland und Polen. For people and nature. Unter diesem Leitgedanken bietet die Jass Gruppe Nachhaltigkeit aus einem Guss. Mit den drei Geschäftsbereichen Jass Fibre (Altpapier als Rohstoff), JassPaper (Wellpappenrohpapiere) und JassBoard (Wellpappen- und Kartonformate) lebt das Unternehmen Kreislaufwirtschaft. www.jass.com

Thüringer Wärme Service GmbH

Die TWS Thüringer Wärme Service GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der TEAG Thüringer Energie AG mit dem Spezialgebiet der Wärmeversorgung, ihrem Hauptsitz in Rudolstadt und einer Betriebsstätte in Erfurt. Als Partner für Gewerbe- und Industrieunternehmen, die Wohnungswirtschaft sowie Thüringer Kommunen setzt die TWS die Wärmewende in Thüringen durch individuelle und klimafreundliche Energielösungen wirkungsvoll um. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Konzipierung und Umsetzung von Versorgungslösungen sowie der Nutzenergie-Lieferung von Wärme, Strom, Kälte, Druckluft und Stickstoff. Das Heizkraftwerk Schwarza der TWS versorgt neben den industriellen und gewerblichen Unternehmen im Industrie- und Gewerbegebiet auch die Fernwärmegebiete in Rudolstadt und Bad Blankenburg.

Ferngas Netzgesellschaft

Die Ferngas mit Sitz in Schwaig bei Nürnberg versteht sich als innovativer und zuverlässiger Dienstleister im Bereich Energieversorgung. Sie ist Eigentümerin und Betreiberin von Erdgashochdruckleitungsnetzen mit einer Gesamtlänge von mehr als 3.100 km in Bayern und Thüringen sowie in Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem erbringt Ferngas technische Dienstleistungen und berät Kunden bei Fragen rund um die Themen Erdgas und Wasserstoff. Mehr Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.ferngas.de.

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