2015 kam ihr Vater aus Iraks Hauptstadt Bagdad nach Gera. Drei Jahre später holte er Tochter Zainab und ihre drei Schwestern nach, um allen eine Zukunft in Sicherheit und mit Perspektive zu ermöglichen. Dennoch war Zainabs Perspektive zunächst wenig rosig. In Bagdad hatte sie die Prüfung eines medizinischen Gymnasiums bestanden, in Deutschland musste sie von vorn anfangen. Auf einem beruflichen Gymnasium versuchte Zainab, ihr Abitur abzulegen. Die Bemühungen scheiterten. „Zunächst machte mir vor allem die Sprache Probleme. Ich kam ohne jegliche Deutschkenntnisse in die Schule, konnte mich nur auf Englisch verständigen“, erzählt sie, deren Erstsprache eigentlich das Arabische ist. Kurz vor dem Abschluss wurde Zainab dann auch noch krank, fiel ein ganzes Halbjahr lang aus und hätte es wiederholen müssen. „Ich hatte damals allerdings engagierte Lehrer, die mir dabei helfen konnten, weiterzukommen“, erzählt Zainab Al-Saffar und strahlt dabei.
Eine Ausbildung im technischen Bereich sei eine der Ideen gewesen, die sie damals angesprochen hätten. Und doch stand das Glück einmal mehr nicht auf der Seite der jungen Frau. Zwar hatte Zainab inzwischen die deutsche Sprache gut und flüssig erlernt und auch ihre Noten waren für viele interessant, trotzdem hagelte es auf ihre Bewerbung zahlreiche Absagen. „Ich weiß aber, dass ich negative Energie einfach nehmen muss und sie in Positive verwandeln“, sagt Zainab. Ein Jahr lang half sie im Einzelhandel aus, arbeitete in einem Bekleidungsgeschäft.