Ferdi, Sie sind mit Ihrer Frau extra für ein Studium nach Thüringen gekommen. Wie kam es dazu?
Ferdi Goleshi: (lacht) Das war tatsächlich ein weiter Weg. Wir arbeiteten schon von Prishtina aus für ein Unternehmen einer TEAG-Tochter. Der Kontakt wurde immer enger, und plötzlich stand dieses verlockende Angebot im Raum: ein duales Studium in Deutschland.
Das klingt nach einem mutigen Schritt. Was hat Sie überzeugt?
Goleshi: Die Chance, Theorie und Praxis zu verbinden, war unwiderstehlich. Außerdem spürten wir, dass die TEAG wirklich an uns interessiert war. Mein damaliger Ansprechpartner bei der TEAG meinte: "Wir suchen dringend akademischen Nachwuchs und gehen dafür auch ungewöhnliche Wege."
Wie sieht Ihr Alltag als dualer Student aus?
Goleshi: Stressig, aber erfüllend. Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr. Um 6:30 Uhr schließt der Kindergarten auf – unsere beiden sind dann meistens die ersten Kinder, die dort ankommen. Dann geht's nach Eisenach – 90 Kilometer, eine Stunde Fahrt. Im Auto hören wir Podcasts, unsere Lieblingslieder und reden oder schweigen. Die Vorlesungen dauern oft bis 15 Uhr, manchmal sogar bis 18:45 Uhr.
Das klingt nach einem Kraftakt. Wie schaffen Sie das?
Goleshi: Teamwork ist alles. Meine Frau und ich ergänzen uns perfekt. Sie ist stark in Mathe und VWL, ich glänze im Marketing. Und meine zehnjährige Erfahrung als Führungskraft hilft mir, den Überblick zu behalten.