Eine Kindertagesstätte mit PV-Flächenanlage auf dem Dach
Paul Philipp Braun/TEAG

Spende an die Kita in Langenwolschendorf

Sonne satt, auch bei Regen

Die Kindertagesstätte Spatzennest in Langenwolschendorf setzt auf nachhaltige Energie und schafft mit einer Solarpergola zugleich Schutz vor Regen und Sonne. Möglich wurde das Projekt durch die Zusammenarbeit der KomSolar Stiftung, der Kommune und engagierter Eltern.

Kita Spatzennest setzt auf erneurbare Energien

Legosteine liegen auf einem Tisch. Im Hintergrund sitzen Kinder zusammen.
Paul Philipp Braun/TEAG

Die Sonne schien an diesem Februartag in Langenwolschendorf nicht. Stattdessen war es noch einmal knackig kalt geworden und ein stetiger Nieselregen hüllte die kleine Gemeinde in Ostthüringen in ein graues Band. Dass die Festlichkeiten der örtlichen Kindertagesstätte dennoch draußen – und vor allem trockenen Hauptes – stattfinden konnten, verdanken Kinder, Eltern und Erzieher ihrer neuesten Errungenschaft: der feierwürdigen Solarpergola.

Doch von Anfang an. Schon 2012 setzte die Kindertagesstätte Spatzennest auf erneuerbare Energien. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des einstöckigen Funktionsbaus lieferte sicheren Sonnenstrom und konnte das genau zehn Jahre lang. Dann wurde die Dachhaut auf der Kita undicht und es bedurfte einer Alternative. Der Leader-Fonds der Europäischen Union versprach Abhilfe und die gemeinnützige KomSolar Stiftung wurde erneuter Partner der Einrichtung. Zusammen mit der Kommune und der TEAG Solar setzte sich Kita-Leiterin Anja Thoß hin, überlegte und plante, wie man die Wünsche und Bedarfe der Einrichtung mit den möglichen Instrumenten für regenerative Energie abwägen könne.

Lichtdurchlässige PV-Module auf Glasbasis

Photovoltaikanlage auf einem Glasdach
Paul Philipp Braun/TEAG

Als Ergebnis entstand eine Pergola-Konstruktion. „Wir haben auf der Südseite einen breiten gepflasterten Streifen, den wir bei Regen aber bisher – wie auch die restliche Außenanlage – nicht nutzen konnten. Schon lange gab es dafür die Idee einer Überdachung“, erklärt Anja Thoß. Und jene Idee bauten dann eben TEAG Solar, das Stahlbauunternehmen Hoffmann aus Tegau und der Ingenieur Uli Herrmann gemeinsam aus. Es entstand eine stromerzeugende Pergola. Auf einem fundamentierten Stahlgerüst mit einem beachtlichen Gewicht von mehr als acht Tonnen wurden 92 Solarmodule, die jeweils 245 bzw. 370 Watt erzeugen können, gebaut.

Für TEAG Solar-Geschäftsführer Stefan Zaubitzer eine kleine Herausforderung: „Die Module sind auf Glas aufgebracht und so angeordnet, dass sie Tageslicht durchlassen. Diese nicht ganz alltäglichen Module müssen jedoch gewisse Sicherheitsstandards erfüllen und die lassen sich Hersteller gut bezahlen.“ Dennoch sei die Lösung der glasbasierten PV-Anlage die beste Option gewesen und habe trotz des stolzen Preises von etwa 30.000 Euro absolut Sinn ergeben.

Eltern unterstützen bei Konstruktion und Finanzierung

Kinder und Mitarbeiter der KomSolar-Stiftung halten ein Schild in die Höhe. Darauf steht: Spendencheck der Kom-Solar-Stiftung an die Kita Spatzennest in Höhe von 500 Euro.
Paul Philipp Braun/TEAG

Dennoch waren es nicht nur die Profis vom Stahlbau, dem Planungsbüro und der TEAG Solar, die zum Gelingen des Projekts beitrugen. Einen nicht unerheblichen Teil des für die Leadermittel erforderlichen Eigenanteils der Gemeinde steuerte die Kita selbst zu. Mittels Flohmärkten und Privatspenden kam das Geld zusammen, Väter der Kinder hätten sich kurz vor der Aufstellung der Stahlkonstruktion wiederum mit einem Arbeitseinsatz am Ausheben der Fundamente beteiligt, so Anja Thoß. Bürgermeister Gispert Voigt lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten für das Projekt. Dass die 50 Jahre alte Kita nun mit einer so fortschrittlichen Solareinheit ausgestattet sei, zeige einmal mehr die Attraktivität des ländlichen Raums.

Die Kita-Leiterin freute sich bei der Übergabe der Anlage an jenem kalten Tag im Februar bereits auf den Sommer. Denn die Pergola steht auf der Südseite der Einrichtung. Damit hat sie nicht nur beste Voraussetzungen für eine gute Energieausbeute, sondern dient den Kindern auch als Sonnenschutz. „Jetzt können unsere Kleinen bei schlechtem Wetter unter dem Regenschutz der Pergola spielen und bei besonders gutem Wetter hält sie die Hitze ab. Und wir erzeugen auch noch eigenen Strom“, freut sie sich.

Grund zur Freude gab es überdies auch durch ein kleines Mitbringsel, das der TEAG Solar-Chef und Stiftungsvorstand Stefan Zaubitzer zusammen mit Account-Manager für Stiftungen Patrick Halbreiter nach Langenwolschendorf nahm. 500 Euro gab es als Ergänzung zum PV-Projekt. Geld, das nun für weitere Bauvorhaben am 50 Jahre alten Kita-Gebäude verwendet werden soll.

Was macht die KomSolar Stiftung in Thüringen?

Die KomSolar Stiftung unterstützt Thüringer Kommunen durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden. Sie pachtet geeignete Dachflächen, installiert die Solaranlagen und übernimmt alle Kosten für Planung, Betrieb und Wartung. Die Kommunen erhalten jährliche Pachtzahlungen für die Nutzung ihrer Dächer. Der erzeugte Solarstrom wird ins Netz eingespeist, und die Erlöse fließen in Umwelt-, Kultur-, Sozial- und Sportprojekte in Thüringen. Dieses Modell reduziert CO₂-Emissionen und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien. Zudem stärkt es die regionale Wirtschaft, da lokale Unternehmen in die Umsetzung eingebunden werden. So trägt die Stiftung aktiv zur nachhaltigen Entwicklung und Klimaschutz in Thüringen bei.