Für die TWA Rottmar hat TEAG Solar Thüringens größte wasserwirtschaftliche PV-Anlage installiert. Sie hilft Stromkosten zu sparen, wirkt wie ein Stromspeicher und amortisiert sich in kurzer Frist – nachahmen lohnt sich.
Wasserwerke sind stromintensive Einrichtungen. Deshalb hat es Bernd Hubner, Werkleiter der Wasserwerke Sonneberg, schon länger umgetrieben, wie sich hier Kosten sparen und eine nachhaltige Energieversorgung sicherstellen lassen. „Da kommt man schnell darauf, den Strom selbst mit einer Photovoltaik-Anlage zu produzieren, zumal wir rund um das Wasserwerk Rottmar viel Platz dafür haben. Doch in das Thema erneuerbare Energien mussten wir uns erst reinarbeiten. Aber es hat sich gelohnt“, nimmt Bernd Hubner das Ergebnis vorweg. „Das Potenzial zur Einsparung von Energie in der Wasserwirtschaft ist beträchtlich“, so seine Erfahrung. „Wir werden sicher noch einige große PV-Anlagen in unseren Wasserwerken und Kläranlagen bauen.“
Passende Dimensionierung
Den ersten Schritt hat der Zweckverband jetzt im Wasserwerk Rottmar in der Gemeinde Föritztal gemacht. Dort hat die TEAG Solar GmbH im Auftrag des Zweckverbands auf einer Fläche von 2.100 m2 eine PV-Freiflächenanlage mit einer Leistung von 426 Kilowatt peak (kWp) errichtet. „Wir hatten uns gefragt: Welche Dimensionierung passt zu unserem Lastgang? Die Anlage soll ja vorwiegend der Eigenstromversorgung dienen. Außerdem war mit der TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG (TEN) zu klären, wie viel Leistung der Netzanschluss verträgt. So kamen wir auf die jetzt realisierte Größe“, berichtet Andreas Roschka, Leiter Trinkwasser. Bisher kamen die 860.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr für die Wasseraufbereitung aus dem Netz der TEN. Etwa 300.000 kWh Strombezug wird die PV-Anlage künftig einsparen und die Stromkosten für diesen Anteil in etwa halbieren. Aber das ist längst nicht alles.
Sonne bestimmt die Fahrweise
„Mit der PV-Anlage ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Wir nutzen sie als eine Art Stromspeicher“, begeistert sich Bernd Hubner. „Bisher sprangen die Pumpen an, wenn unsere Hochbehälter einen definierten niedrigen Pegel erreicht hatten. Jetzt füllen wir nach Sonnenstand auf.“ Das Prozessleitsystem managt künftig softwaregestützt die Befüllung der vier Hochbehälter, wenn genügend PV-Strom verfügbar ist. Und zwar in der Reihenfolge der Pegelstände. So wird gewährleistet, dass möglichst viel eigenerzeugter Strom genutzt wird.
Deshalb wurden die PV-Module auch in Ost-West-Richtung aufgestellt. „Diese Anordnung passt besser zum Lastgang des Wasserwerks als eine Südausrichtung mit einer starken Mittagsspitze. So liefert die PV-Anlage gleichmäßig länger Sonnenstrom für die Pumpen“, erläutert Marcel Conrad, Projektleiter von der TEAG Solar.
Das Potenzial zur Einsparung von Energie in der Wasserwirtschaft ist enorm hoch. Wir werden sicher noch einige große PV-Anlagen in unseren Wasserwerken und Kläranlagen bauen.
– Bernd Hubner, Werkleiter der Wasserwerke Sonneberg