Montag, 29. Juni 2020
Mithilfe der Smartphone-Applikation „GeoAce“ ist die Durchführung von Messungen jetzt ganz einfach. Netze, Anlagen und Topographien werden via Kameraaufnahme und der Bewegung des Gerätes automatisch in der Lage und Länge gemessen.
„Das Verfahren ähnelt dem Augmented-Reality-Game „Pokemon Go“. Das heißt, die Realität wird mit virtuellen Inhalten überlagert“, erklärt Thomas Theisel, Fachadministrator der TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG. „Nur trifft man sich bei uns nicht in der Pokemon-Arena, sondern auf der Baustelle“, scherzt Frank Eberhard, ebenfalls TEN-Fachadministrator. Gemeinsam arbeiten die Kollegen seit einem Jahr an der Auswahl eines geeigneten Messverfahrens.
In Zusammenarbeit mit der TEAG-IT, dem Hersteller ITS System GmbH und dem Fachbereich „Geoinformation“ (GIS) der TEN, wurde jetzt eine passende Lösung für die TEAG-Gruppe geschaffen. „Die App wurde für das Android Betriebssystem vollkommen neu entwickelt und auf die Anforderungen angepasst“, so Frank Eberhard. Zuvor war sie nur in der iOS-Version verfügbar. Die Entwicklung und Programmierung der App erfolgte in Jena und Neuseeland. „Bei uns wurde sozusagen Pionier-Arbeit geleistet, um die App auch für Android nutzbar zu machen“, ergänzt Thomas Theisel. In einer Testphase wurde seit November 2019 das Handling und die geforderte Genauigkeit in der Outdoor-Trainingsanlage der TEAG-Akademie in über 350 Messprojekten überprüft. Im Januar 2020 folgten weitere Tests auf konkreten Baustellen.
Im Sommer 2020 geht die App nun an den Start. Das „Werkzeug“ wird zunächst für die Vermessungen von Hausanschlüssen sowie kleineren Netzveränderungen eingesetzt. Die TEN-Monteure, welche den Bau der Hausanschlüsse in Eigenleistung durchführen, sollen alle Netzveränderungen via App am offenen Graben mit einfachen Mitteln selbst dokumentieren. Eine Terminabsprache mit einem extern beauftragten Vermessungsdienstleister ist nicht mehr notwendig. Die App erstellt neben einen Lageplan auch digitale Messdaten, welche dann per Mail an ein zentrales Postfach übermittelt werden. Die digitalen Daten werden anschließend in das Geoinformationssystem übertragen. Dadurch werden nicht nur Kosten gespart, sondern die Aktualisierung des GIS-Datenbestandes erfolgt jetzt wesentlich schneller.