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TEAG baut Thüringens erste Hochleistungs-Ladestation (HPC) mit Batteriespeicher

Mittwoch, 16. September 2020

Erfurt. Am Standort der Erfurter TEAG-Hauptverwaltung ist heute ein weiteres Etappenziel beim Aufbau des flächendeckenden Lade-Netzes für E-Mobile in Thüringen erreicht worden. Nach mehrwöchiger Testphase wurde am Nachmittag Thüringens erster High-Power-Charger (HPC) mit integriertem Batteriespeicher offiziell in Betrieb genommen. Zwei Ladesäulen mit zusammen maximal 320-Kilowatt Ladeleistung sind hierbei mit einem 140-kWh-Lithium-Ionenspeicher gekoppelt. Mit der Kompaktlösung von HPC-Ladetechnik und Batteriesystem ist es erstmals möglich, sehr hohe Ladeleistungen auf HPC-Niveau mit kleinen Netzanschlüssen zu erreichen. Die HPC-Ladelösung mit Batterieeinbindung wurde von der TEAG gemeinsam mit Porsche Engineering und ads-tec, einem Batteriespezialisten aus Nürtingen / Baden Württemberg, entwickelt.

 

Komplettlösung mit Batterie reduziert Netzbelastung

Normalerweise benötigen High-Power-Charger einen Anschluss an das Mittelspannungsnetz mit zusätzlicher Trafostation, da das lokale Stromnetz sonst bei Ladeleistungen über 300 kW an seine Grenzen stößt. Die jetzt in Betrieb genommene HPC-Ladestation mit integrierter Batterie lässt sich bereits mit einem Niederspannungsanschluss realisieren. Moderne E-Mobile können trotzdem mit Ladeleistungen über 100 kW laden (bspw. Audi e-tron 150 kW), da die „fehlende“ Ladeleistung von der stationären Batterie eingespeist wird. Die Batterie wiederum kann zuvor langsam „vorladen“. Pro „Tankvorgang“ verbraucht die stationäre Batterie nur etwa ein Viertel der eigenen Kapazität, so dass sie also noch für weitere Ladevorgänge ausreichend geladen ist.    

 

HPC-Laden auch bei beschränkten Netz- und Platzressourcen

Dr. Andreas Roß, TEAG-Technikvorstand, erklärte zur neuen HPC-Ladestruktur: „Wir können HPC-Lader endlich auch dahin bringen, wo es wegen Platzmangel und begrenzten Netzressourcen oft nur mit unwirtschaftlich hohem Aufwand möglich war: In die Innenstädte, zu den Supermärkten oder auch an Tankstellen und Autohäuser. Damit können wir dann Schnell-Ladehubs aufbauen, die ein schnelles und komfortables Laden auch für solche Kunden ermöglichen, die keine eigene Ladesäule zuhause haben, also insbesondere für Mieter in Mehrfamilienhäusern.“ Auch hinsichtlich der Unterhalts- und Betriebskosten würden HPC-Lader mit integrierter Batterie u.a. wegen der kleineren Netzanschlüsse und des geringeren Platzbedarfs sehr gut abschneiden, so Dr. Roß weiter. Der Batteriespeicher, in dem auch Wechselrichter und Klimatisierung integriert sind, passt mit seiner kompakten Würfelform auf eine Grundfläche von 1,5 Quadratmetern – eine Trafostation benötigt mindestens zehn Quadratmeter Baufläche.  

 

TEAG pusht landesweite Ladeinfrastruktur – Schnellladung im Fokus

Zum Jahresende wird die TEAG an rund 100 Standorten in ganz Thüringen öffentliche Ladepunkte für E-Mobile errichtet haben, so die aktuelle Planung. Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte der Ladenetzkooperation der Thüringer Stadtwerke und Netzbetreiber (u.a. der TEAG), liegt inzwischen bei rund 700. Der Schwerpunkt im Ladenetzaufbau liegt immer mehr bei den Schnell-Ladepunkten. Die Zahl der Ladevorgänge verdoppelt sich hier jährlich, vor allem an Supermärkten und Autobahnen - aktuell betreibt die TEAG vier besonders leistungsstarke HPC-Ladepunkte. In den kommenden Jahren soll gerade die Zahl der High-Power-Charging-Ladepunkte deutlich ansteigen.

 

Neues Tarifmodell im Ladenetzverbund mit verbrauchsgenauer

Abrechnung

Zum 1. Oktober wird die bisherige Form der Abrechnung zum getankten Strom vom System der Pauschalen auf eine verbrauchsgenaue Abrechnung umgestellt. Kostete bisher ein Ladevorgang an einer TEAG-Standardladesäule pauschal 3,50 Euro (unabhängig von der getankten Strommenge), so werden künftig für jede getankte Kilowattstunde 39 Cent in Rechnung gestellt. Für Viellader bzw. Vielfahrer kostet die Kilowattstunde 35 Cent. Hinzukommen – je nach Vertrag – monatliche Grundpreise von 2,50 Euro bis 5 Euro.

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