Donnerstag, 25. Juli 2019
Intelligentes Messsystem ersetzt analoges Messgerät an Gasdruckregelstation Kölleda
Kölleda. Die TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG (TEN) hat in ihrem Stromnetz den Einbau moderner Messeinrichtungen mit Smart-Meter-Gateway gestartet. Das intelligente Messsystem mit LTE-Mobilfunk-Kommunikationsanbindung ersetzt an einer TEN-Gasregelstation in Kölleda (Lkr. Sömmerda) den bisher dort verwendeten analogen Drehstromzähler. Der Einbau des intelligenten Messsystems wurde von den Zählerspezialisten der TMZ Thüringer Mess- und Zählerwesen Service GmbH (TMZ) ausgeführt, die als Dienstleister für die TEN die Installation sowie den Messstellenbetrieb übernommen hat.
Mit dem Rollout der intelligenten Messsysteme werden im Netzgebiet der TEN die technischen Voraussetzungen geschaffen, neben Stromverbräuchen auch weitere Sparten wie z. B. Gas oder Wärme auszulesen. Damit wird auch die Basis für digitale Mehrwertanwendungen für die Wohnungswirtschaft, Industrie und Gewerbe geschaffen.
Thüringenweite Testphase für intelligente Messsysteme
„Es folgen nun im Rahmen des Produktivstarts mit 100 LTE-Geräten im gesamten Netzgebiet der TEN nochmalige intensive Prüfungen aller Prozesse vom Einbau bis zur Abrechnung“, kündigt Lutz Berger, Geschäftsführer der TMZ, an. „Dies dient auch der Vorbereitung der im Herbst anstehenden Produktivphase mit den zur Zertifizierung anstehenden CDMA Gateways“, ergänzt Ulf Unger, Geschäftsführer der TEN.
TEN als grundzuständiger Messstellenbetreiber
Der Thüringer Netzbetreiber TEN erfüllt in seinem Versorgungsgebiet auch die Rolle des grundzuständigen Messstellenbetreibers. Die damit zusammenhängenden Aufgaben (u. a. Einbau, Betrieb, Überwachung und Wartung der intelligenten Messsysteme bzw. modernen Messeinrichtungen) übernimmt im Auftrag der TEN die TMZ als hochspezialisierter Dienstleister im Bereich des intelligenten Messwesens. Die TMZ mit ihrem Hauptstandort Ilmenau/Langewiesen gehört wie auch die TEN zur TEAG-Gruppe und erbringt derzeit Dienstleistungen für die TEN (grundzuständiger Messstellenbetrieb), die TEAG (wettbewerblicher Messstellenbetrieb) sowie für weitere Stadtwerke und Netzbetreiber. Zukünftige Mehrwertanwendungen werden aktuell in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachfirmen in der Energiewirtschaft entwickelt, u. a.: GISA GmbH (Hosting), die Robotron Datenbank-Software GmbH (Software) und die Power Plus Communications AG (Geräte).
Gesetzliche Grundlagen:
Der gesetzliche Rahmen für intelligente Messsysteme ist im Messstellen-Betriebsgesetz (MsbG) festgelegt. Das MsbG ist Teil des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende, um bundesweit eine einheitliche Messinfrastruktur zu schaffen. Es legt fest, dass zukünftig alle Messstellen für Strom und Gas auf die digitale Geräteinfrastruktur umzurüsten sind. Zusätzlich schreibt Novelle der europäischen Energieeffizienzrichtlinie (EED) ab 2020 die Installation fernablesbarer Zähler für die verbrauchsabhängige Abrechnung vor.
Zusätzlich werden alle Verbraucher, welche gemäß § 14a EnWG als steuerbare Verbrauchseinrichtungen geführt werden, mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet. Neben dem intelligenten Messsystem sind alle Neubauten, Gebäude nach größeren Renovierungsarbeiten und Messstellen, für welche kein iMSys vorgesehen ist, zumindest mit einer modernen Messeinrichtung auszustatten.
Innerhalb der ersten drei Jahre nach Markterklärung sind 10 % der Pflichteinbauten umzusetzen. Insgesamt hat der Messstellenbetreiber die Vorgabe, insgesamt 95 % der Pflichtrolloutmaßnahmen bis Ende des Jahres 2032 durchzuführen.