Donnerstag, 28. April 2022
Vor allem die SRH Kliniken in Thüringen und Sachsen-Anhalt werden künftig das Thüringer Rechenzentrum zur Absicherung und Speicherung sensibler Daten nutzen – langfristiger Servicevertrag mit Betreiber Thüringer Netkom unterzeichnet.
Heidelberg / Weimar. Die SRH Kliniken werden künftig umfangreiche Dienstleistungen des Thüringer Rechenzentrums nutzen. Das kommt vor allem den Kliniken in Gera, Suhl, Naumburg und Zeitz zugute. Der entsprechende langfristige Nutzungsvertrag wurde am Vormittag vom Geschäftsführer der SRH IT Solutions, Ersoy Karakoc und Karsten Kluge, Geschäftsführer Thüringer Netkom, unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet neben der Nutzung von Leistungen im hochsicheren Rechenzentrum auch den Bau und die Einrichtung von redundanten 10 Gigabit Glasfaserleitungen jeweils zu den Klinikstandorten Suhl und Gera – eine dritte redundante Glasfaseranbindung mit ebenfalls zehn Gigabit Datenübertragungsleistung wird zur Anbindung des SRH Hauptrechenzentrums Karlsruhe eingerichtet.
Das Thüringer Rechenzentrum wurde erst im Herbst vergangenen Jahre in Betrieb genommen. Es erfüllt höchste Sicherheitsnormen - so unterliegt bereits die Gebäudehülle besonderen Anforderungen hinsichtlich Stabilität, Einbruchssicherheit und Brandschutz. Weiter verfügt das Rechenzentrum über mehrfach gesicherte Stromversorgungen und Wachschutz rund um die Uhr. Zum Schutz der Server und Speichertechnik ist eine leistungsstarke Klimatisierung vorrangig zur Kühlung installiert. Die Wahl des Standortes im Thüringer Wald wurde unter Sicherheitsaspekten getroffen. So können Risikofaktoren aus nahen Flughäfen, fließenden Gewässern oder Industrieanlagen im direkten Umfeld ausgeschlossen werden.
Die SRH-Kliniken werden im Thüringer Rechenzentrum eigene Systemrechner und Datenspeicher betreiben. „Patienten- und Gesundheitsdaten sind hochsensibel. Sie regional unter höchsten Sicherheitsvoraussetzungen speichern und in Echtzeit zur Diagnostik und Therapie verarbeiten zu können, ist ein großes Privileg. Mit dem neuen Rechenzentrum im Thüringer Wald, betrieben von der Thüringer Netkom, verstärkt unsere SRH ihr Engagement in Thüringen. Das macht mich besonders stolz“, erklärt der Geschäftsführer der SRH Kliniken in Gera, Suhl, Naumburg und Zeitz, Dr. Uwe Leder.
Der Geschäftsführer der SRH IT Solutions GmbH, Ersoy Karakoc, ergänzt: „Der Digitalisierung im Gesundheitswesen kommt ein immer größerer Stellenwert zu. Der Sicherheit kritischer Infrastrukturen erst recht. Und auch die Daten unserer SRH Bildungseinrichtungen und Hochschulen wollen wir sicher und redundant verwahrt wissen. Die langfristige Partnerschaft mit der Thüringer Netcom stellt die Weichen für noch mehr Sicherheit in unserer SRH IT-Landschaft.“
Die Thüringer Netkom sieht neben der Datensicherheit weiter die sog. Datenhoheit als einen wichtigen Vorteil des TRZ an, erklärt TNK-Geschäftsführer Karsten Kluge: „Sensible Daten sollten nicht in Clouds an unbekannten Orten gelagert werden – damit wären sie im Störungsfall bis zu Hackerangriffen dem physischen Zugriff entzogen. Im Thüringer Rechenzentrum können wir diese Datenhoheit garantieren. Die Daten sind hier unter besonderes hohen Schutzvorkehrungen abgelegt und jederzeit verfügbar. Die hohe Verfügbarkeit stellen mir mit redundanten hochleistungsfähigen Glasfaserverbindungen sicher.“
Nutzer des Rechenzentrums seien deshalb vor allem Großkunden mit kritischen Infrastrukturen, so Karsten Kluge weiter. Wie etwa Energieversorger, Krankenhäuser, Versicherungen, Banken oder auch kommunale Verwaltungen. Ein Hauptmieter sind u.a. das Thüringer Finanzministerium und die Unternehmen der TEAG Gruppe - auch der Landkreis Schmalkalden-Meiningen nutzt das Rechenzentrum bereits für seinen Kommunalen IT Service (KitS).
Technische Daten TRZ (Auszug)
- Rechenzentrumsfläche rd. 800m²
- Bauumsetzung mit deutschem Generalunternehmer u. regionalen Dienstleistern
- Hochverfügbarkeit aller Systeme durch Redundanz: Klima, Lüftung, leistungsstarke Notstromversorgung mit doppelten Notstromgeneratoren und Batteriesicherung, Internetzuführung, usw. alles doppelt und über getrennte Systeme/ Wege vorhanden
- Strom aus regenerativen Energiequellen und sehr energieeffiziente Bauweise
- Produzierte Abwärme wird selber genutzt und an Nachbar-Unternehmen abgegeben
- IP-Anbindungen an das Thüringer Glasfasernetz der Thüringer Netkom, d.h., dass Daten (sofern Kunden direkt an das Thüringer Netkom Glasfasernetz angeschlossen sind), die Landesgrenzen und das Thüringer Netz nicht mehr verlassen
- Hochmoderne Sicherheitstechnik, Brandfrüherkennung, Meldeanlagen, usw. - 365 Tage 24/7 besetzt
Hintergrund SRH: Gemeinsam für Bildung und Gesundheit
Als Stiftung mit führenden Angeboten in den Bereichen Bildung und Gesundheit begleiten wir Menschen auf ihren individuellen Lebenswegen. Unserer Leidenschaft fürs Leben folgend, helfen wir ihnen aktiv bei der Gestaltung ihrer Zukunft, hin zu einem selbstbestimmten Leben. Mit über 16.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie 1,1 Mio. Kunden erwirtschaften wir einen Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro. Sitz der Stiftung ist Heidelberg. Die SRH Gesundheit GmbH betreibt 12 Akut- und 6 Rehabilitationskliniken sowie eine Vielzahl an MVZs bundesweit, unter anderem in Gera, Suhl, Waltershausen-Friedrichroda, Naumburg und Zeitz.
Hintergrund Thüringer Netkom:
Die Thüringer Netkom GmbH ist der Telekommunikationsdienstleister der TEAG Thüringer Energie AG. Das Weimarer Unternehmen verfügt über ein hochmodernes Glasfasernetz von über 6.300 Kilometern Länge mit mehr als 200.000 Faserkilometern. Damit betreibt die Thüringer Netkom nach der Deutschen Telekom das zweitgrößte Festnetz in Thüringen. Genutzt wird dieses leistungsfähige Netz nicht nur zur Überwachung und Steuerung des Thüringer Strom- und Erdgasnetzes, sondern auch zur schnellen Datenübertragung – etwa für große Internet-Anbieter oder auch Thüringer Universitäten und Wirtschaftsunternehmen. Zudem ist das Unternehmen verstärkt im Privat- und Endkundenbereich aktiv, und bietet dort Breitbandanschlüsse mit bis zu einem Gigabit/Sekunde an.