Große Ideen
2005 begann der Grafik-Designer nach einer Weltreise damit, seinen Schokoladentraum zu leben. Damals kreierte er im Haus zum Güldenen Helm auf der Erfurter Krämerbrücke seine ersten Schokoladen im Alleingang. Wie viel Liebe und Kreativität in den Schokoladen, Pralinen, Eissorten, Aufstrichen und vielen anderen Köstlichkeiten steckt, schmeckt man. Und bevor man es schmeckt, sieht man es auch, weil Kühn seine Leidenschaft bereits mit der liebevollen Illustration der Verpackungen auslebt. „Meine Ideen sind immer etwas größer als das, was ich unmittelbar realisieren kann. Bislang hat mich der verfügbare Platz in die Schranken gewiesen, und der ist für mich in Erfurt in den vergangenen Jahren einfach zu klein geworden“, sagt Kühn. Also habe er sich nach einem neuen Produktionsstandort für seine Kreationen umgesehen und diesen in einem ehemaligen Reiterhof in Wülfershausen gefunden.
Der Weg zum Schokoladenhof
Vergangenen Sommer zog die Goldhelm Schokoladen Manufaktur von Erfurt auf den neuen 2 Hektar großen Schokoladenhof. Ein paar Wachstumsschmerzen haben den Wegzug aus Erfurt begleitet. „So lebt ja fast mein gesamtes Team in Erfurt. Für viele war unsere Erfurter Produktion sogar fußläufig zu erreichen. Mit dem Umzug auf den Schokoladenhof habe ich viele Mitarbeitende zu Pendlern gemacht.“ Und so suchte Kühn nach Lösungen für das Mobilitätsproblem. „Ich habe Taxiunternehmen angefragt und mit dem Landkreis sogar über eine neue Buslinie nach Wülfershausen verhandelt, was leider beides nicht besonders zielführend war.“
Kreative Mobilitätslösung
Schließlich hat Alexander Kühn aber in Kooperation mit der TEAG eine Mobilitätslösung finden können.
Ich habe mit der TEAG einen Bündelvertrag und mein Ansprechpartner machte mir eines Tages den Vorschlag, eine Flotte von Elektroautos auf die Straße zu schicken, mit der meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Arbeitsweg pendeln können.“
– Alexander Kühn, Inhaber Goldhelm Schokoladen Manufaktur
Für Kühn klang das nach einem guten Plan, den er durchrechnete. Die TEAG stellte 2 Ladesäulen mit je 2 Ladepunkten auf den neuen Firmenparkplatz und schnürte Kühn ein attraktives Lade- und Fahrstrompaket. Seit Januar pendelt ein Teil der Goldhelm-Belegschaft mit zwölf geleasten Elektroautos in Fahrgemeinschaften zwischen Job und Feierabend hin und her.
Wie auch Josephine Böhm und ihr Kollege Bryan Lopez. Die beiden stromern nun täglich mit anderen Kollegen übers Land. „Klar hatte ich anfangs die Befürchtung, dass ich mir nun ein eigenes Auto zulegen muss, um meinem Verwaltungsjob bei Goldhelm nachgehen zu können. Aber das Goldhelm-Elektro-Shuttle vor der Tür ist absolut praktikabel“, schildert Josephine Böhm. „Wir haben versucht, die Mobilitätsfrage flexibel und nachhaltig zu beantworten. Ich denke, das ist uns gut gelungen“, sagt der Goldhelm-Chef.
Natürliche Grenzen
„Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss ich groß genug sein, damit ich mich auf meine Stärken konzentrieren kann, während mir meine Mitarbeiter für andere Sachen den Rücken freihalten. Und auf dem Schokoladenhof kann ich mich austoben, die Liebe zum Produkt auskosten.“ Der Vierseithof ist eingebettet in Obstwiesen und Ackerland. Die Kräuter und das Obst, die hier angebaut und geerntet werden, wandern als Zutat in neue Kreationen. „Hier kann ich weiterwachsen, während mich die ländliche Umgebung am Boden hält und mich an etwas Wichtiges erinnert: Wir wollen das beste Produkt. Aber man sollte nie versuchen besser zu sein als die Natur.“
www.goldhelm-schokolade.com