An einer Schnellladesäule, wie dem HPC-Supercharger an der Schwerborner Straße in Erfurt, gibt es die Energie für 100 Kilometer Reichweite in fünf Minuten. Was machen Sie in dieser Zeit?
Constantin: Die Supercharger nutze ich vor allem bei längeren Fahrten in Autobahnnähe und dann – muss ich ehrlich zugeben – gönne ich mir hin und wieder eine leckere Portion Fast Food.
Schuldig: Der eigentliche Ladevorgang am Schnelllader dauert ja nur ein paar Sekunden. Ladekarte vorhalten, Stecker einstecken – fertig. Während das Fahrzeug lädt, kann ich andere Dinge tun: Die fünf Minuten Ladezeit sind gerade ausreichend, um kurz frische Luft zu schnappen, einen Kaffee zu trinken oder mir die Beine zu vertreten.
Sie haben zwei vollelektrische Dienstfahrzeuge. Fahren Sie auch privat elektrisch?
Schuldig: Wir sind beide Überzeugungstäter, nutzen Elektrofahrzeuge auch privat und haben schon unsere Verwandtschaft für Stromer begeistert. Meine Mutter ist sogar von Bus und Bahn auf ein E-Auto umgestiegen.
Warum sind Sie von der E-Mobilität überzeugt?
Constantin: Durch den Einsatz regenerativen Stroms und die stärkeren Bemühungen rund ums Recycling der Batterien ist E-Mobilität die ressourcenschonende Alternative zu Autos mit Verbrennungsmotoren und ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Mobilitätswende. Außerdem ist der Spaßfaktor größer als bei einem Verbrenner. Die direkte Kraftübertragung spürt jeder, der sich hinters Lenkrad eines Stromers setzt. Die Energie, die man in ein Elektroauto steckt, wird fast vollständig auf die Straße übertragen. Der Fahrspaß ist also auch ein Ergebnis der Effizienz.
Manch ein Autofahrer begründet die Skepsis vor dem Umstieg auf einen Stromer damit, dass das Laden zu kompliziert sei. Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Skeptiker?
Constantin: Die Ladeinfrastruktur ist bereits sehr gut ausgebaut. In Thüringen gibt es rund 1.200 öffentliche Ladepunkte, rund 350 davon betreiben wir. Und wir investieren viel, um den Ausbau weiter voranzutreiben. So stehen unsere Schnellladesäulen inzwischen auf vielen Supermarktparkplätzen, wo man seinen Stromer während des Einkaufs laden kann.
Schuldig: Wer normale Wege mit dem Fahrzeug zurücklegt, muss sein E-Auto mit einer Reichweite von 300 Kilometern auch nicht täglich laden. Oft reicht eine Ladung pro Woche. Und da die meisten E-Autos an der heimischen Wallbox oder auf dem Firmenparkplatz geladen werden, kennen Elektromobilisten den Spruch „Ich muss tanken fahren“ gar nicht.