Dr. Matthias Sturm und Friedmar Hoppe aus der TEAG Unternehmensentwicklung arbeiten an der Nachhaltigkeitsberichterstattung
TEAG

Bekenntnis zur Energiewende: Wie die TEAG die EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie umsetzt

Dr. Matthias Sturm und Friedmar Hoppe aus der TEAG-Unternehmensentwicklung im Interview

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD, EU-Richtlinie „2022/2464“) stellt der TEAG-Gruppe einen verbindlichen Rahmen zur Verfügung, um konzernübergreifend das Thema Nachhaltigkeit zu beleuchten. Nachhaltigkeit umfasst dabei die Themenkomplexe Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und spielt auch bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine immer größere Rolle.

Die Auswertung aller für die gesamte TEAG-Gruppe relevanten Nachhaltigkeitsaspekte wird ab 2025 dauerhaft und rechtsverbindlich in den Konzernlagebericht integriert.

Das Besondere dabei ist, dass die gesamte für das Geschäftsmodell relevante Wertschöpfungskette betrachtet wird. Außerdem müssen Strategien, Maßnahmen und Ziele – wie die Erreichung von angestrebten CO₂-Einsparungen - offengelegt werden.

Im Interview berichten Dr. Matthias Sturm und Friedmar Hoppe über die Umsetzung der Nachhaltigkeitsrichtlinie in der TEAG-Gruppe.

 

Dr. Matthias Sturm leitet den Geschäftsbereich Unternehmensentwicklung/Kommunikation der TEAG-Gruppe und ist Mitglied des Lenkungskreises des TEAG-Projektes „Nachhaltigkeit“.

Friedmar Hoppe ist Mitarbeiter im Bereich Unternehmensentwicklung und Mitglied der Projektleitung des TEAG-Projektes „Nachhaltigkeit“.

 

Friedmar Hoppe (links im Bild) und Dr. Matthias Sturm im Gespräch
TEAG

Die EU fordert Unternehmen dazu auf, ab dem Berichtsjahr 2025 über Nachhaltigkeitsmaßnahmen in standardisiertem Maße zu berichten. Können Sie erläutern, was es mit der CSRD (EU-Richtlinie 2022/2464) im Kern auf sich hat?

Hoppe (links im Bild): Die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen ist eine Offenlegungspflicht als Teil eines Maßnahmenplans, um die Wirtschaft nachhaltiger und resilienter aufzustellen. Dabei sind auch die Strategien – wie zur Erreichung der CO₂-Neutralität – berichtspflichtig.

Hier gibt es vonseiten der EU einen vergleichbaren und umfassenden Dokumentationsansatz, der für alle Branchen gilt und verpflichtend bei den größten Unternehmen anfängt und mittelständische Unternehmen sukzessive in die Pflicht nimmt.

Warum befassen Sie sich als Leiter der Unternehmensentwicklung mit dem Thema Nachhaltigkeit und speziell mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung?

Dr. Sturm: Die Unternehmensentwicklung ist dafür verantwortlich, dass die TEAG auch in Zukunft als zuverlässiger Energieversorger auftritt. Dabei spielt die sogenannte Energiewende eine große Rolle.

Ein für uns wichtiges Reporting-Thema aus der CSRD-Richtlinie ist die Erreichung der gesetzlich vorgesehenen treibhausgasneutralen Energieversorgung bis 2045. Daher betreffen uns diese Vorgaben als Energieversorgungsunternehmen unmittelbar und wir müssen unsere Strategien und Konzepte entsprechend ausrichten.

Dazu gehört unter anderem auch, dass wir unsere gesamten CO₂-Emissionen transparent und nachvollziehbar vom Wirtschaftsprüfer im Lagebericht zum Jahresabschluss testieren lassen müssen.

Das Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung hat also eine hohe Relevanz für uns als Unternehmenskommunikation, aber auch als Unternehmensgruppe im Ganzen.

Welche Aspekte sind bei der CSRD-Analyse wesentlich?

Dr. Sturm: Es gibt zu erreichende Richtwerte in drei wesentlichen Themenbereichen, nämlich in Bezug auf

  • - Umwelt,
  • - Soziales und
  • - Unternehmenspolitik.

 

Beim Faktor Umwelt geht es aus unserer Sicht vor allem um Treibhausgasemissionen, aber auch um andere Umweltaspekte, wie Materialkreisläufe, Abfallwirtschaft, Wasserverbrauch, Gewässerschutz oder das Thema Zertifikatehandel. Auch die Fragen, welche Auswirkungen auf die Umwelt bestehen, wenn wir etwa ein Umspannwerk bauen oder eine Leitungstrasse errichten, sind relevant.

Dann haben wir den sozialen Aspekt. Hier geht es um die Arbeitsbedingungen und Mitbestimmungsrechte für die eigene Belegschaft, aber auch die Bedingungen, unter denen Menschen bei Dienstleistern und Partnerunternehmen arbeiten, die wir mit Aufträgen versorgen. Hier tragen wir in gewisser Hinsicht auch Verantwortung und haben dies zu beachten und zu dokumentieren.

Der dritte Aspekt betrifft unter anderem die Unternehmenspolitik. Betreiben wir etwa ein politisches Lobbying oder setzen hier Impulse, dann müssen wir das entsprechend ausweisen.

Insgesamt umfasst der sehr umfangreiche Fragenkatalog über alle drei Themenbereiche etwa 1.000 Berichtspunkte.

Friedmar Hoppe und Dr. Matthias Sturm im Gespräch
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Herr Hoppe, Sie leiten mit weiteren Kollegen die Projektgruppe zum Thema Nachhaltigkeit bei der TEAG. Welche Bereiche betrifft das Thema?  

Hoppe: Bei der TEAG sind fast alle Bereiche betroffen und involviert. Der Verantwortungsbereich und der Betrachtungshorizont umfassen auch die gesamte Wertschöpfungskette. Also zum Beispiel: Wo kommen welche Ressourcen her? Welche Einflüsse entstehen durch die Nutzung von verschiedenen Energieträgern bezogen auf die Nachhaltigkeitsaspekte?

Dr. Sturm: Die TEAG hat das Unternehmensziel der Erzeugung von und der sicheren Versorgung mit Energie. Wir haben uns eindeutig zu den Zielen der Energiewende bekannt und berichten zum Beispiel in unseren Geschäftsberichten auch bereits zu Nachhaltigkeitsthemen. Es gibt zudem viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir gar nicht mehr extra von der Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit überzeugen müssen.

Die Projektarbeit zur Umsetzung der CSRD-Maßnahmen ist allerdings eine echte Herausforderung. Wir müssen hier ein entsprechendes Monitoring aufsetzen, Menschen und Datensysteme aus unterschiedlichen Abteilungen sinnvoll miteinander verknüpfen und neue Regelprozesse etablieren.

Durch die Berichtspflicht hat das Thema Nachhaltigkeit auch eine gewisse zeitliche Dringlichkeit. Wir möchten die TEAG zukünftig noch mehr als zukunftsfähigen Arbeitgeber positionieren. Bei uns haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit, konkret am Gelingen der Energiewende mitzuwirken. Dafür schaffen wir unter anderem auch mit der Umsetzung der CSRD-Vorgaben im Unternehmen das Fundament.

Danke für das Gespräch.