Arbeiter steuert ein schweres Bauteil
Carlo Bansini/TWS

Innovative Kraft-Wärme-Kopplung im HKW Gera

Im HKW Gera ermöglicht das Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien eine besonders effiziente und umweltfreundliche Energieerzeugung.

Zwei Monate nach dem Richtfest des Heizkraftwerks in Gera-Langenberg zieht das Herzstück der Anlage ein, das Blockheizkraftwerk. Der Neubau beherbergt ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem (iKWK). Dabei wird ein Blockheizkraftwerk mit erneuerbaren Wärmequellen - hier sind es Wärmepumpen - mit einem elektrischen Wärmeerzeuger zu einem System verbunden. Ab Ende des Jahres 2024 soll das Heizkraftwerk Wärme für 800 Haushalte erzeugen.

Schwere Fracht aus Österreich

Ein blauer Kran hebt ein Blockheizkraftwerk von einem LKW
Carlo Bansini/TWS

An diesem sonnigen Montagvormittag im Mai 2024 treffen Mitarbeiter der TEAG-Tochter TWS Thüringer Wärme Service letzte Vorbereitungen auf der Baustelle.

Gemeinsam mit der Firma Montec, Spezialisten für Schwerlastmontagen, soll die wertvolle Fracht aus Österreich sicher abgeladen werden. Dabei ist viel Fingerspitzengefühl gefragt.

Obwohl der Sattelschlepper nach knapp acht Stunden schneller als erwartet sein Ziel in Thüringen erreicht hat, muss das Team auf der Baustelle erst mal warten. Der Kran ist bisher nicht vor Ort. Projektleiter Robert Urban von der TWS trifft letzte Absprachen mit den beteiligten Gewerken.

Innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem

Das Heizkraftwerk in Gera-Langenberg ist der erste Neubau der TWS in dieser Form. Bei vergleichbaren Projekten, wie beispielsweise in Weida, ist die TWS in bestehende Gebäudeinfrastrukturen mit ihrer Technik eingezogen.

Das Besondere am Heizkraftwerk in Gera ist die Kombination aus unterschiedlichen Technologien. Das etwa 6,50 Meter hohe Gebäude beinhaltet neben dem Blockheizkraftwerk, zwei Erdgaskessel, vier Wärmepumpen und die Power-to-Heat-Anlage. Im Zusammenspiel ermöglichen diese Technologien eine besonders effiziente und umweltfreundliche Energieerzeugung. Der Strom soll zukünftig ins öffentliche Stromnetz und die Wärme ins eigene Wärmenetz eingespeist werden.

Mit Fingerspitzengefühl Tonnen schwere Lasten bewegen

Arbeiter steuert ein schweres Bauteil
Carlo Bansini/TWS

Dann ist es so weit: Der Mobilkran biegt um die Ecke und wird so positioniert, dass der Kranführer das Blockheizkraftwerk vom Tieflader heben und auf vier Schwerlastrollen absetzen kann. Auf motorbetriebenen Rollen wird das 17 Tonnen schwere Bauteil, mittels einer Steuerung, die an einen Joystick erinnert, mit viel Feingefühl durch das Hallentor an seinen Bestimmungsplatz bugsiert. Das alles dauert insgesamt vier Stunden.

Mitarbeiter mit Helm steht neben dem Blockheizkraftwerk
Carlo Bansini/TWS

Bis Ende Mai 2024 wird die Anlieferung der Wärmepumpen für das Heizkraftwerk erwartet. Danach folgen die Installation der Anlagentechnik, Tiefbauarbeiten und die Anbindung sowie der Probebetrieb. Ende 2024 soll das Heizkraftwerk durch die TWS in Betrieb genommen werden und über 800 Haushalte mit Fernwärme versorgen.

Das Heizkraftwerk ist ein Meilenstein für die TWS und als innovatives Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekt ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um die Energiewende voranzutreiben. Es wird uns als Grundlage dienen, um den Anteil an erneuerbarer Energie in Zukunft sukzessive in der Wärmeversorgung zu erhöhen. Ähnliche Projekte dieser Art befinden sich bereits in Planung und angehender Umsetzung, wobei wir den Fokus auf Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit setzen.

– Robert Urban (TWS)