TEAG Solar verwandelt langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft
Paul-Philipp Braun/TEAG

Minischafe am Großprojekt

TEAG Solar verwandelt langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft

Die Eichsfeldwerke und die TEAG Solar haben bei Breitenworbis einer stillgelegten Deponie eine neue Zukunft verschafft. Künftig liefern hier mehr als 3.300 Photovoltaik-Module Energie für rund 600 Haushalte.

 

Nachhaltige Energien sind in aller Munde. Und das nicht erst, seitdem vor gut einem Jahr der russische Angriffskrieg auf die Ukraine den Weltmarkt für Strom und Gas ziemlich durcheinanderbrachte.

Unabhängig und kostengünstig

TEAG Solar verwandelt langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft
Paul-Philipp Braun/TEAG

Schon seit einigen Jahren machen sich immer mehr Unternehmen, Kommunen und Privatleute von der Energie aus fossilen Rohstoffen unabhängig. Erneuerbare Energien, die faktisch kostenlos zur Verfügung stehen und nur noch durch Technik in elektrischen Strom umgewandelt werden müssen, sind dafür das Mittel der Wahl.

 

Auch in Breitenworbis verfolgen die örtlichen Eichsfeldwerke diesen Anspruch. Und mehr noch: Sie verwandelten zusammen mit der TEAG Solar eine langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft. Für Markus Klaus, Bereichsleiter Erneuerbare Energien und Technik bei den Eichsfeldwerken, ein richtiger und wichtiger Schritt: „Wir haben insgesamt zwei Jahre gebraucht, um unser Vorhaben umzusetzen – inklusive des Zeitraums für die Genehmigung, das ist ziemlich zügig. Und das, obwohl die Bauzeit sich durch Lieferengpässe bei Transformatoren eine ganze Weile verzögerte. Dass wir dabei die Konversionsfläche nahe der Autobahn 38 nutzen konnten, ist ein Gewinn für alle.“

Genug Energie für 600 Haushalte

TEAG Solar verwandelt langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft
Paul-Philipp Braun/TEAG

Knapp 1,5 Gigawattstunden liefert die Anlage im Jahr, ausreichend Strom für etwa 600 Haushalte. Und diese Leistung kommt nicht von ungefähr. Mehr als 3.300 Photovoltaikmodule stehen auf dem Deponiehügel oberhalb des Ortes Breitenworbis. Befestigt sind sie auf einer besonderen Konstruktion, die eigentlich für Flachdächer gedacht ist, sich aber auch für das etwas unebene Gelände im Eichsfeld eignet. Maximilian Henkel ist für Technische Sonderprojekte der Eichsfeldwerke zuständig und berichtet, dass die Installation der Anlage wie bei einem Lego-Projekt gelaufen sei. „Zunächst wurde die Unterkonstruktion aufgebracht, mit 15.500 Ballastiersteinen auf dem Boden befestigt und anschließend die Paneele installiert.“

 

Marcel Conrad, Projektleiter der TEAG Solar, ergänzt: „In Summe haben wir Material mit einem Gesamtgewicht von 370 Tonnen verbaut. Auf der Fläche sind insgesamt 33 Kilometer Kabel verlegt. Dass alle Arbeiten reibungslos ineinandergreifen, bedarf bei einer solchen Projektgröße einer vorausschauenden Materialbeschaffung und Koordination aller Gewerke.“

 

Dass diese Unterkonstruktion nicht fest mit dem Erdboden verbunden, sondern durch die Steine lediglich beschwert ist, sei eine Auflage der zuständigen Umweltbehörden gewesen, erklärt Markus Klaus. Die Deponie selbst ist durch die jahrelange Umnutzung für viele Tiere zum Habitat geworden, darunter auch für Rebhühner. „Wir haben einen Umweltbericht gefertigt, bei dem unter anderem die Auswertungen verschiedener Begehungen zum Tragen kam. Erst auf dessen Grundlage konnten wir dann die etwa zwei Hektar des Deponie-Plateaus nutzen“, berichtet Klaus und fügt hinzu, dass Ausgleichspflanzungen in den Ausläufern der insgesamt 4,8 Hektar großen Deponie eine Bedingung zum Errichten der PV-Anlage gewesen seien.

TEAG Solar verwandelt langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft
Paul-Philipp Braun/TEAG

Gute Zusammenarbeit fortgesetzt

TEAG Solar verwandelt langjährige Deponie in einen Ort der energetischen Zukunft
Paul-Philipp Braun/TEAG

Unterstützt und realisiert wurde das Vorhaben durch die TEAG-Photovoltaiktochter TEAG Solar. Von Beginn an war das Unternehmen in die Planungen des Projekts im Eichsfeld eingebunden. „Wir hatten bereits zuvor ein gemeinsames Projekt im Ort Brehme umgesetzt“, berichtet Markus Klaus. Schon damals sei die Zusammenarbeit gut und effizient gewesen. Dass die Eichsfeldwerke daher auch bei der zweiten Solar-Großanlage auf die Unterstützung des kommunalen Unternehmens setzten, war daher eine bewusste Entscheidung. „Die TEAG weiß, was sie macht“, meint Klaus und berichtet, dass in Brehme inzwischen Minischafe die Grünflächen zwischen den Solarpanelen vom überwuchernden Grün befreien. „Ein Plan, den wir auch in Breitenworbis so verfolgen wollen. Die Schafe sind klein genug, um in die Abstände zwischen den Reihen zu passen.“

 

Mit 1,1 Millionen Euro ist das PV-Projekt in Breitenworbis eine echte Investitionsgröße in der Region. Doch zugleich ermöglicht es bis zu 900 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr einzusparen und ermöglicht der Deponiefläche eine sinnvolle Nachnutzung. „Wir können stolz darauf sein, hier ein wirklich nachhaltiges Ziel verfolgt und bisher auch gut umgesetzt zu haben“, berichtet Maximilian Henkel, der etwa einmal pro Monat vor Ort ist und in der neuen Anlage nach dem Rechten schaut. „Wir haben das Gelände mit 700 Metern Zaun gesichert, haben eine Videoüberwachung und verschiedene andere Sicherheitsmechanismen eingebaut. Dennoch ist eine regelmäßige Begehung der Fläche selbstverständlich“, meint Henkel, der sich aber auch darauf freut, bald den Minischafen bei deren genüsslicher Arbeit zuzusehen.