TEAG Solar: Baum-Pflanzaktion Birkigt
Paul Philipp Braun/TEAG

Sonnenstrom für Ostthüringen

Neue Photovoltaik-Freiflächenanlage kombiniert nachhaltige Energieerzeugung mit naturverträglicher Bauweise

PV-Feld
Paul Philipp Braun/TEAG

Die TEAG Solar hat ihre neue Photovoltaikanlage in Unterwellenborn in Ostthüringen eingeweiht. Sie erzeugt rund 2 Gigawattstunden Strom pro Jahr und hat einige interessante Nebeneffekte.

Plötzlich ging alles sehr schnell: vier Unterschriften, ein kurzes Händeschütteln und ein breites Grinsen in die Kameras der örtlichen Presse. Für Stefan Zaubitzer, Geschäftsführer der TEAG Solar, André Gölitzer, Bürgermeister von Unterwellenborn, und Stephan Höhn, Ortsteilbürgermeister von Birkigt, ging mit diesem Pressetermin ein gemeinsames Bauprojekt zu Ende – oder besser gesagt, es ging vom Bau zur aktiven Nutzung über.

Doch von Anfang an: Rund 18 Monate dauerte das formale Verfahren mit Einbindung von Ausschüssen, Gemeinderat und anderen, dann stand es fest. Der Unterwellenborner Ortsteil Birkigt bekommt eine Photovoltaikanlage. Auf rund 14.000 Quadratmetern an der Ortsstraße entstand daraufhin die besagte Anlage mit 4.248 Modulen. Acht Modultische mit Solarpaneelen stehen inzwischen dort, dazu noch ein Trafo-Häuschen und ein Zaun sowie ein Totholzhaufen.

Investition in grünen Strom und Biodiversität

Natursteinhaufen Biodiversität auf einer PV-Fläche
Paul Philipp Braun/TEAG

Der Totholzhaufen ist gleich das erste Besuchsobjekt, das Bürgermeister, TEAG Solar-Mitarbeitende und Presse besichtigten, nachdem die Fotos zur Übergabe im Kasten sind. Für Projektleiter Lukas Greifzu ist das hier ein „wichtiger Ansatz für die Biodiversität“. Das System dahinter scheint so einfach, wie effektiv. In den Schichten aus Erde, Steinen, Holz und Rasenschnitt finden Klein- und Kleinstlebewesen ein Zuhause. Vor allem Insekten und Eidechsen seien es, welche den naturnahen Unterschlupf gern annehmen würden. „Wir haben uns da echt Gedanken gemacht, was wir hier ermöglichen können“, erklärt Greifzu und verweist auf eine andere Biodiversitätsmaßnahme.

Unweit des Haufens liegen Samen auf der lehmigen Erde. Sie sind in den Herbstmonaten ausgebracht worden und sollen im kommenden Frühjahr zu einem Erleuchten des südwestlichen PV-Anlagenrandes führen. „Dann wird hier ein Blühstreifen Insekten und vor allem Bienen anlocken“, sagt Lukas Greifzu voller Vorfreude und ergänzt, dass es außerdem eine kleine, aber merkliche Sichtschutzmaßnahme sei, die damit einherginge. Sichtschutz und Biodiversität, das geht auch am nördlichen Rand, knapp außerhalb des Zauns um die Anlage zusammen. Neben der bestehenden Strauchhecke wachsen hier gerade junge Hainbuchen, Speierlinge und Feldahorne an.

4.000 Euro jährlich für die Gemeindekasse

Vertragsabschluss
Paul Philipp Braun/TEAG

Der Mehrwert der PV-Anlage besteht nicht nur aus den neuen Biodiversitätsmaßnahmen, die das TEAG-Tochterunternehmen zusammen mit Fachleuten vom Natura 2000-Netz geschaffen hat. Auch das, was die Solaranlage sprichwörtlich „abwirft“ kommt der Gemeinde zugute. „Wir haben die Möglichkeit des EEG 2023 genutzt, pro erzeugter Kilowattstunde Strom 0,2 Cent an die Gemeinde zu geben“, erklärt TEAG Solar-Geschäftsführer Stefan Zaubitzer. In Summe kämen so rund 4.000 Euro jährlich zusammen – und das über einen Zeitraum von 20 Jahren.

„Das ist Geld, das wir gut gebrauchen können und das wir für wichtige Projekte und freiwillige Ausgaben unseres Ortes einsetzen werden“, ergänzt Bürgermeister Gölitzer und bedankt sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der TEAG Solar. Seit April 2024 wurde konkret am Solarpark gearbeitet, im Juni standen die Untergestelle für die PV-Paneele, und seit dem 30. September speist die Anlage umweltfreundlich erzeugten Strom ins Netz ein. Dadurch können jährlich etwa 900 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Das entspricht gut 450 Transatlantikflügen.

CO2-Bilanz verbessern, 500 Haushalte mit Strom versorgen

„Wir sind hier vor Ort wirklich gut vorangekommen“, freut sich Lukas Greifzu und berichtet von einem Ertrag von rund zwei Millionen Kilowattstunden pro Jahr, die in dem Solarkraftwerk erzeugt werden. „Das ist genug Strom, um rund 500 Haushalte mit jeweils drei Personen zu versorgen“, ergänzt Greifzu.

Doch Unterwellenborn ist für die TEAG Solar mehr als nur der Solarpark in Birkigt. Auch im Ortsteil Kamsdorf laufen gerade Planungen, die Fläche eines ehemaligen Umspannwerks zu entwickeln. Für Bürgermeister André Gölitzer ist es eine gute Aussicht. Er sei sich den Herausforderungen des Klimawandels bewusst, sagt er und berichtet: „Wir sind gerade dabei, den Flächennutzungsplan unserer Gemeinde neuzugestalten.“