Hochspannungsmast auf dem TEAG-Außengelände
TEAG

Tag der offenen Tür bei der TEAG-Gruppe: Moderne Technik, die begeistert

Sieben TEAG-Standorte hatten am 14. September zum Tag der offenen Tür geladen. Insgesamt kamen 5.600 Menschen, um sich über die Unternehmen der TEAG-Gruppe zu informieren.

111 Jahre Wasserkraft am Standort Falken

Wasserkraftwerk Falken aus der Vogelperspektive
Paul Philipp Braun/TEAG

Die Turbinenhalle des Wasserkraftwerks in Falken ist gut gefüllt. Menschen betrachten die historischen und modernen Maschinen, sie lachen und plaudern. „Und trotzdem ist es hier heute leiser als sonst“, schmunzelt Ralf Zahn. Der Fachgebietsleiter aus Jena, der am Tag der offenen Tür für das Kraftwerk im Wartburgkreis zuständig ist, hat eigens für den heutigen Tag zwei von drei Generatoren abstellen lassen. „Sonst könnte man hier sein eigenes Wort nicht verstehen“, erklärt er.

In Falken geht es an diesem Samstag vor allem um die regenerative Nutzung von Wasserkraft zur Stromerzeugung. Die drei Generatoren, die sich die Besucherinnen und Besucher hier ansehen können, bringen eine Jahresleistung von rund 2,2 Gigawattstunden – und das schon ziemlich lange. So wird an dem Tag nicht nur der Tag der offenen Tür, sondern auch ein Jubiläum gefeiert. Seit 111 Jahren wird hier Wasserkraft zur Erzeugung von Energie genutzt. Ein optimaler Standort, bei einem Durchfluss von etwa 30.000 Litern Werra-Wasser pro Sekunde, so Ralf Zahn.

Sicherheitsausrüstung zum Anfassen

Vor dem Werk, in dem gerade eine Turbine mit rund 30 Umdrehungen pro Minute läuft, steht Olaf Braun mit seinem Team der TEAG-Tochter Thüringer Energienetze (TEN). Braun ist für die Netze im nördlichen Wartburgkreis zuständig. Das Kraftwerk in Falken liegt in seinem Bereich. Er präsentiert die Ausrüstung der TEN-Monteure, erklärt die Funktion von Teleskopstangen zur Erdung und zeigt, wie ein defektes Erdkabel aussehen kann.

Es ist eine Präsentation zum Anfassen, die viele Menschen fasziniert und an der auch Carmen Döring nicht vorbeigeht. Sie hat das schöne Samstagswetter genutzt und eine Radtour gemacht. Mit ihrem E-Bike ist sie aus dem fast 70 Kilometer entfernten Trusetal nach Falken gefahren. „Wir machen öfter solche Touren und das hier ist eine schöne Möglichkeit, sich auch noch etwas anzusehen“, erklärt die Seniorin.

Eine deutlich kürzere Anreise hat der siebenjährige Anton aus Falken. Zusammen mit seiner Mutter besucht er zum Tag der offenen Tür das Wasserwerk. „Wir laufen hier manchmal beim Spazierengehen vorbei“, lässt Anton einen TEAG-Azubi wissen. Mit ihm zusammen bastelt der Grundschüler einen Schlüsselanhänger aus bunten Kabelstücken, einer winzigen Muffe und einem Kabelschuh.

 

Eine Anlaufstelle für potenzielle Azubis

Heizkraftwerk Bad Salzungen mit dem TEAG Logo
Paul Philipp Braun/TEAG

Ein ganzes Stück südlich von Falken, sitzen Jamie, Niklas und Robert zusammen. Die drei angehenden Elektro-Anlagenmonteure sind heute im Heizkraftwerk (HKW) in Bad Salzungen aktiv und machen Werbung für die Ausbildung bei der TEAG.

Über Praktika haben sie jeweils zu ihrer Lehrstelle gefunden. Der Tag der offenen Tür sei eine großartige erste Anlaufstelle, um sich über die vielfältigen Möglichkeiten des kommunalen Unternehmens zu informieren, erklärt Jamie. Er selbst ist in Bad Salzungen als Azubi und genießt es, auch mal hinter die Kulissen des Heizkraftwerks zu schauen.

50 Jahre Heizkraftwerk Bad Salzungen

Vorstandsmitglied Dr. Andreas Roß spricht in ein Mikrofon
Paul Philipp Braun/TEAG

Am Standort gibt es gleich zwei Gründe zum Feiern. Neben dem Tag der offenen Tür steht das 50. Jubiläum des Betreibens der Anlage an.

Vorstandsmitglied Dr. Andreas Roß bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Ehemaligen für deren Engagement. Das HKW am Standort Bad Salzungen sei ein Reallabor der TEAG. Hier würden oft fortschrittliche Technologien zuerst getestet.

Besucherinnen und Besucher erkunden ausgestattet mit weißen Schutzhelmen die endlos erscheinenden Rohre und riesige Kessel, die hier verbaut sind. Auch die neue Power-to-Heat-Anlage fällt in den Blick. Sie wird demnächst in Dauerbetrieb genommen. Der hier verbaute Motor bringt 13 000 Pferdestärken. Der angeschlossene Generator leistet zehn Megawatt. „Damit sind wir ein wichtiger Teil der Energiewende. Wir puffern die witterungsbedingten Leistungsabfälle von Solar- und Windenergie ab“, erklärt Thomas Knauer. Der Betriebsleiter des Heizkraftwerks hat sein gesamtes Berufsleben hier verbracht. Für ihn und sein Team ist der heutige Tag der offenen Tür mehr als nur eine Leistungsschau der TEAG und ihrer Tochterunternehmen. Es ist der 50. Geburtstag seines zweiten Zuhauses.

1974 war das HKW Bad Salzungen eingeweiht worden, um die Stadt und insbesondere die örtlichen Einrichtungen der Nationalen Volksarmee (NVA) zu versorgen. Die Armee gibt es nicht mehr, das Heizkraftwerk schon. „Heute ist stattdessen die Bundeswehr einer unserer Abnehmer“, lacht Knauer. Er berichtet voller Stolz, dass das Salzunger Heizkraftwerk auch bei der kommunalen Wärmeplanung einen zentralen Platz einnehme.

 

Umspannwerk Remptendorf, PV-Anlage in Rottmar und Campus Erfurt

Junge kletter auf einen Übungsgelände auf einen Masten und wird dabei gesichert.
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Zentral wird hingegen auch der Tag der offenen Tür bei der TEAG angegangen. An insgesamt sieben Standorten zeigt das Unternehmen, was es zu bieten und besonders zu leisten hat. Neben Bad Salzungen und Falken, sind es unter anderem das Umspannwerk in Remptendorf und die Freiflächen-Photovoltaikanlage der TEAG Solar in Rottmar bei Sonneberg, die ihre Türen bzw. Tore geöffnet haben. Auf dem TEAG-Campus in Erfurt geht es schwerpunktmäßig um die Arbeit mit und bei der TEAG-Gruppe. Die Job-Messe bietet Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Mutige haben in Erfurt die Chance, ihre Höhentauglichkeit zu testen. Der 14-jährige Robin traut sich. Zügig klettert er auf den Übungsmast, lässt sich unterwegs vom herbstlichen Wind richtig durchpusten. Dann wird er aus 20 Metern Höhe abgeseilt. Er hat ein breites Grinsen im Gesicht, als er wieder festen Boden unter den Füßen hat. Ein Beruf in der Energiewirtschaft zu ergreifen, das könne er sich vorstellen. Wer nicht unbedingt schwindelfrei ist, nutzt das spätsommerliche Wetter, um über den Campus zu schlendern und sich Gebäude und Informationsstände anzuschauen.

Lautlos und elegant über die Straße gleiten in Nohra

E-Autos auf der ADAC Teststrecke bei Nohra
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In angemessenem Tempo und fast lautlos elegant geht es an einem anderen Veranstaltungsort zu. Im Rahmen des Tags der offenen Tür präsentiert sich das Tochterunternehmen TEAG Mobil im ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Nohra.

Über 700 Besucherinnen und Besucher haben sich auf den Weg nach Nohra gemacht. Sie können auf der Teststrecke VW, Hyundai oder den P7 des chinesischen Herstellers XPeng ausprobieren. Die Autos sind schnell, sie sind nachhaltig und sie sind leise. An der Teststrecke ist es fast so leise wie in der Falkener Turbinenhalle an einem Tag der offenen Tür.