Wenn wir die Solaranlage seitlich mit der Drohne anfliegen, können wir auch unter die Module gucken oder die Einführung der Kabel checken.“
– Ralf Seifert, Servicetechniker der TEAG Solar
Typische Schäden sind Isolationsfehler bei Kabeln und Modulen, die Wind und Wetter ausgesetzt sind. „Wenn wir Schäden entdecken, reagieren wir sofort. Dann wird ein Gerüst gestellt und wir gehen auf das Dach“, so Seifert weiter. Um die Drohnen auch mit Führerschein fliegen zu können, müssen die Servicetechniker nun den Test bestehen. Bevor es ernst wird, lernen sie in einer zweitägigen Schulung die wichtigsten Grundlagen.
Flugtraining mit Notfall-Manöver
In Theorie und Praxis werden sie von Lucas Günther von der Airclip Service GmbH & Co KG geschult. Der erfahrene Drohnenpilot hat im praktischen Flugtraining wertvolle Tipps parat: „Eine Drohne stabilisiert sich selbständig durch das GPS-Signal. Wir trainieren, wie sich die Drohne verhält, wenn dieses Signal abbricht“, so Lucas Günther. Im Training zeigt sich schnell, dass so ein „Blindflug“ eine wackelige Angelegenheit ist. Im Ernstfall kann man das Flugobjekt dann aus den Augen verlieren. Bei einem Absturz können Schäden an Drohne und Dachfläche entstehen. In schwer zugänglichen Gelände geht die Drohne eventuell sogar ganz verloren. Daher wird in der Schulung auch die Notlandung trainiert. In der Prüfung muss der Flieger dann innerhalb von 15 Sekunden sicher gelandet werden.
Für bessere Lernerfolge werden solche Manöver mit der eigenen Drohne eingeübt: Hierfür haben Ralf Seifert und Johannes Ludwig die TEAG Solar-Drohne des Typs „DJI Phantom 4“ dabei. Gesteuert wird das Flugobjekt via Smartphone-App. Die Bilder der Kamera werden direkt übertragen, sodass man auch bei der späteren Wartungsarbeit sieht, was die Drohne erspäht: „Das Auge ist immer der beste Überwacher“, weiß Ralf Seifert. Im Arbeitsalltag der Servicetechniker ist übrigens noch nicht so viel schiefgegangen. „Wir sind schon mal an einem Ast hängengeblieben. Das ist so der Klassiker“, scherzt Johannes Ludwig. In der Schulung lernen sie auch, dass im Falle eines solchen Crashs die Prüfung der Drohne und ein Check der Sensortechnik verpflichtend ist.
Wenn man dann fliegen kann, ist es wichtig zu wissen, wo man auch fliegen darf. So ist der Theorieteil an die klassische Luftfahrt angelehnt. Neben theoretischen Wissen in den Bereichen „Meteorologie“ und „Flugbetrieb“ wird auch die Rechtslage ausführlich behandelt. Dabei geht es um die Luftraumstruktur, Flug- und Betriebsverbotszonen sowie die Aufstiegserlaubnis.
Nach zweitägiger Schulung und zahlreichen Übungsflügen sind die Teilnehmer bestens für die Prüfung gewappnet: Die TEAG Solar-Servicetechniker Ralf Seifert und Johannes Ludwig haben den Drohnenführerschein natürlich erfolgreich absolviert – wir gratulieren und wünschen allzeit guten Flug!