Eine Investition in die Zukunft
Und genau das soll das „Kalte Nahwärmenetz“ in Werther auch sein: Eine Investition in die Zukunft des ländlich geprägten Thüringens. Dabei geht es darum, den aktuellsten Stand der Technik mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit und Kostengünstigkeit zu verbinden. Rico Bolduan, Geschäftsführer der TWS, ist stolz auf die Auszeichnung und auf den Ansatz selbst: „Es ist unser erstes Projekt in dieser Form und das erste kalte Nahwärmenetz in Thüringen überhaupt. Dass wir damit auch direkt einen Preis gewinnen, zeigt, dass unsere Idee dahinter eine Richtige ist.“
Jene Idee, von der Rico Bolduan spricht, ist ganzheitlich und ziemlich umfänglich: „Es geht uns darum, aus der Kombination von Wärmepumpe und Nahwärmenetz, CO2-neutral zu heizen und so den Menschen in dem neuen Wohngebiet eine energie- und emmissionssparende Möglichkeit für das Privathaus an die Hand zu geben.“
Doch nicht nur das Heizen ist umweltfreundlich. Auch die Verlegung des Nahwärmenetzes auf dem nahegelegenen Feld verlief schnell, lautlos und naturfreundlich. Ideengeber für das ungewöhnliche Verfahren, das die TWS dazu nutzte, war eine andere TEAG-Tochter: die Thüringer Energienetze GmbH, kurz TEN. „Wir haben uns überlegt, dass die Kollegen ihre Stromkabel in einem Pflugverfahren unter die Erde bringen und dafür keinen Tiefbau benötigen. Das haben wir dann unter Laborbedingungen ausprobiert und für unser Projekt adaptiert“, erklärt Tim Hirth. Insgesamt zehneinhalb Kilometer Rohr mit einem Durchmesser von 32 Millimetern sind auf diese Weise sprichwörtlich untergepflügt worden. Binnen zwei Wochen gelang das Experiment. Die ursprünglich angedachte Bauzeit von einem halben Jahr konnte so unterboten werden. Die Natur dankte es und das Feld ist unlängst wieder kultiviert worden.