Zur 1. Thüringer Wärmetagung sind alle Thüringer Wärmeversorger zusammengekommen, um die Zukunft einer grünen Wärmeversorgung zu diskutieren.
Hultsch/ThEEN

Kühle Köpfe mit heißen Ideen

1. Thüringer Wärmetagung bringt alle Thüringer Wärmeversorger zusammen

Mit 240 Teilnehmern ist der Kongressbereich im Erfurter Steigerwaldstadion gut besucht. Alle 36 Thüringer Wärmeversorger sind mit Vertretern zusammengekommen, um gemeinsam die Zukunft einer grünen Wärmeversorgung Thüringens zu diskutieren. Die Überzeugung, dass das funktionieren kann, eint alle Teilnehmer im Saal. Nur bei der Frage über das Wie gibt es verschiedene Lösungsansätze.

CO2-neutrale Erzeugung bis 2040

Zur 1. Thüringer Wärmetagung sind alle Thüringer Wärmeversorger zusammengekommen, um die Zukunft einer grünen Wärmeversorgung zu diskutieren.
Hultsch/ThEEN

Eingeladen hatte das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) auf Initiative der TWS Thüringer Wärme Service, der Stadtwerke Erfurt sowie der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck. Ihrer Einladung waren alle Thüringer Wärmeversorger gefolgt- eine Premiere. Denn bisher arbeiten die vorrangig kommunalen Unternehmen nur vereinzelt zusammen. Aber das Ziel bis 2040 die gesamte Thüringer Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, ist ein Kraftakt, den kein Unternehmen alleine stemmen kann.

Mit dem Thüringer Klimaschutzgesetz ist nun auch die gesetzliche Verpflichtung geschaffen, bis spätestens 2040 die gesamte Wärmeversorgung in Thüringen CO2-neutral umzustellen. Bis Ende 2022 sollten die Thüringer Wärmeversorger Konzepte dazu erarbeiten. Zur ersten Thüringer Wärmetagung wurden die verschiedenen Ansätze vorgestellt und diskutiert.

Vorreiterrolle in Thüringen

Zur 1. Thüringer Wärmetagung sind alle Thüringer Wärmeversorger zusammengekommen, um die Zukunft einer grünen Wärmeversorgung zu diskutieren.
Hultsch/ThEEN

Bereits jetzt setzen viele Bauprojekte auf grüne Wärme. Das spart nicht nur CO2, sondern angesichts der steigenden Gaspreise auch Geld. Die TWS geht da mit gutem Beispiel voran und hat in den letzten Monaten vor allem mit Kommunen und der Thüringer Wohnungswirtschaft aufgezeigt, wie eine grüne Wärmeversorgung der Zukunft aussehen kann.

In Werther, im Landkreis Nordhausen, überzeugt beispielsweise das Quartiersprojekt „Lehmkuhle“ mit einem kalten Nahwärmenetz. Ausgezeichnet mit dem Nachhaltigkeitsaward der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) in der Kategorie Energie mit Gold, ist das Quartiersprojekt in Werther schon kurz nach seinem Entstehen preisgekrönt.

Ein großes Quartier im Osten von Weida bekommt dank der TWS eine klimafreundliche Wärmeversorgung mittels Erdsonden, Wärmepumpen und Blockheizkraftwerk. „Am Ende ist es immer eine individuelle Lösung, angepasst an die örtlichen Gegebenheiten“, erklärt Rico Bolduan, Geschäftsführer der TWS. „Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung gibt es keine Standardlösungen. Man muss immer schauen, welche Möglichkeiten es vor Ort gibt. Wir prüfen beispielsweise auf Geo-, Solar- oder Flussthermie und schlagen dann ein maßgeschneidertes Konzept vor. Wir brauchen neben einer klimaneutralen auch eine stabile Wärmeerzeugung “, so Bolduan weiter.

Klimaneutralität und Stabilität

Zur 1. Thüringer Wärmetagung sind alle Thüringer Wärmeversorger zusammengekommen, um die Zukunft einer grünen Wärmeversorgung zu diskutieren.
Hultsch/ThEEN

Die Diskussionsrunden auf der 1. Thüringer Wärmetagung drehten sich um dieselben Herausforderungen. Um eine grüne Wärmeversorgung sicherzustellen, braucht es einen Mix aus verschiedenen Wärmequellen und individuellen Konzepten. Das zeigt sich auch in den verschiedenen Vorträgen der Teilnehmer.

Neben der Zusammenarbeit zwischen den Thüringer Wärmeversorgern braucht es aber auch weiterhin die Unterstützung aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft: „Nur wenn wir alle gemeinsam anpacken, kann die Wärmewende gelingen“, fasst Rico Bolduan zusammen.