Wissenstransfer: Heinz Peter gibt seine Erfahrungen aus 45 Jahren Berufsleben an Trainee Jakob Högner weiter.
Guido Werner/TEAG

Am Puls der Energieerzeugung

Die Koordinierung der verschiedenen Formen der Energieerzeugung ist heute ein hochkomplexer Bereich - der viele Chancen für junge Ingenieure bietet.

Heinz Peter vom Einsatzmanagement der TEAG steht mit dem Trainee und Jung-Ingenieur Jakob Högner vor dem Herzstück des Heizkraftwerks Bad Salzungen. Der riesige Gasmotor mit 20 Zylindern, von denen jeder einzelne 680 PS Leistung bringt, ist selbst für Nicht-Fachleute respekteinflößend. "Innerhalb von nur vier Minuten kann der Motor auf Höchstleistung hochgefahren werden", erklärt Heinz Peter. Dann kann die speziell schallisolierte Halle nur mit Gehörschutz betreten werden.

Als Mitarbeiter im Einsatzmanagement sind Heinz Peter und seine Kollegen für drei Wasserkraftwerke, ein Heiz- und zwei Gas-Motorenkraftwerke verantwortlich. Ihre Aufgabe: Zu koordinieren, wann die Kraftwerke ihre Arbeit aufnehmen und bereits lange im Vorfeld so zu planen, dass die wirtschaftlich besten Ergebnisse erzielt werden - bis zu zehn Tagen im Voraus. Daher haben die Einsatzplaner neben den technischen Gegebenheiten auch immer die aktuellen Börsenkurse im Blick.

Jung-Ingenieure lernen alle Facetten der Energieerzeugung kennen

Der Besuch an allen Erzeugungsstandorten der TEAG gehört fest zum Konzept des auf anderthalb Jahre angelegten Trainee-Programms. „Die Jung-Ingenieure sollen die Möglichkeit haben, alles von der Pike auf zu lernen und in jeden Bereich hineinzuschnuppern, der für unsere Arbeit von Bedeutung ist“, erklärt Heinz Peter. „Für eine so verantwortungsvolle Arbeit ist es wichtig, dass man einen guten Überblick bekommt.“ Vor allem im Umgang mit neuesten Technologien wie der Gestaltung neuer Optimierungstools seien die jungen Experten eine große Bereicherung für das Team.

Jakob Högner ist nach seinem Studium der Energietechnik in Erlangen im Januar 2021 bei der TEAG eingestiegen, aktuell sind noch zwei weitere Jung-Ingenieure angestellt. „Wir erhalten einen sehr umfangreichen Einblick in alles, was die moderne Energietechnik zu bieten hat“, erklärt er.

Es ist einfach sehr spannend, in der Praxis zu sehen, was wir im Studium in der Theorie gelernt haben.“

– Jakob Högner, TEAG-Trainee und Jung-Ingenieur

Ein Beispiel sei die Wasseraufbereitung für das Fernwärme-System: „Natürlich hatten wir das im Studium, aber wie komplex eine solche Anlage in der Praxis ist, war mir nicht klar gewesen.“

Die Einsatzplaner brauchen Wissen, Erfahrung und Bauchgefühl, um die Kraftwerke zu steuern.
Guido Werner/TEAG

Bauchgefühl unterstützt Rechenkraft

Die meisten Berechnungen der Bedarfsplanung werden heute von Computerprogrammen erledigt, die das komplexe Wechselspiel der verschiedenen Erzeugungsarten kalkulieren. Doch selbst die besten Programme können die menschliche Erfahrung keineswegs ersetzen: Durch Faktoren wie das Nutzungsverhalten an und vor Feiertagen oder das Heizverhalten bei starken Temperaturschwankungen lassen sich nicht immer optimale Prognose-Ergebnisse durch die Computertechnik ermitteln. "Zur korrekten Planung gehört immer auch das Wissen, die Erfahrung und das Bauchgefühl der Einsatzplaner."

Erfahrungen hat Heinz Peter in seinem nunmehr 45-jährigen Berufsleben zur Genüge gesammelt. Gleich nach der zehnten Klasse fing er eine Lehre in einem Wärmekraftwerk an. Seitdem hat ihn das Thema Energie nie losgelassen. Sein Weg führte von der Warte bis zum Studium. "Die praktischen Erfahrungen meiner Jugend sind natürlich prägend – bis heute bin ich immer froh, wenn ich vor Ort in den Kraftwerken sein kann." 1985 kam der geborene Sachse schließlich nach Thüringen, seit 2004 arbeitet er bei der TEAG in der Erzeugung. Über die Jahre hat er den tiefgreifenden Wandel in der Energiewirtschaft hautnah miterlebt. "Früher wurde sehr viel aus dem Bauch heraus entschieden" erinnert er sich. "Einen detaillierten Überblick über alle Vorgänge gab es nicht – heute ist das dank der Computertechnik nur die Sache von ein paar Mausklicks."

Jung-Ingenieure gesucht!

Das Zusammenspiel von Erfahrung und moderner Technik wird in den kommenden Jahren weitere Sprünge im Umgang mit der Energieerzeugung möglich machen, ist sich Heinz Peter sicher. Wir bieten dies auch als Dienstleistung für andere dezentrale Erzeugungsanlagen an. Am Ende könnte ein gemeinsamer Pool von virtuellen Kraftwerken stehen, der zentral koordiniert und optimiert wird. Für Heinz Peter ist daher die Weitergabe und der Ausbau von Wissen essentieller Teil der Zukunftsplanung.

"Arbeit gibt es genug, deshalb sind wir dringend auf der Suche nach Nachwuchskräften." Für die drei Trainees stehen die Chancen auf eine Festanstellung nach der Trainingsphase daher sehr gut. Grundsätzlich sei die TEAG immer an Mitarbeitern mit technischem Hintergrund wie Wirtschafts-Ingenieuren oder Energietechnikern interessiert, sagt Heinz Peter. Doch auch Anlagenfahrer und verschiedene Facharbeiter würden immer gesucht.

„Die Arbeitsbedingungen bei der TEAG sind sehr gut, außerdem ist die Branche sehr krisensicher“, erklärt Jakob Högner. So richte sich der Arbeitgeber sehr stark nach den Bedürfnissen der Angestellten - etwa, wenn es um den Einsatzort oder Homeoffice-Möglichkeiten gehe. „Aber die Vielfältigkeit der Arbeit ist das, was mich am meisten begeistert.“