Ein winziges Fenster aus Sicherheitsglas trennte uns von einer zehn Meter langen Flamme, die Erdgas bei 1.200 Grad Celsius verbrennt. Das ist immerhin ein Drittel der Temperatur, die im Inneren unserer Erde herrscht. Mit der Riesenflamme wird Heißdampf erzeugt, der dann wiederum Turbinen antreibt, die Strom erzeugen.“
– Dennis Martini
Das ist das Grundprinzip der drei Heizkraftwerke, mit denen die TEAG in Jena, Bad Salzungen und Schwarza in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung – aus Erdgas, Strom und Heißwasser – Fernwärme für hunderttausende Thüringer erzeugt.
Ausbildung in der TEAG Akademie
Für Breuer und Martini liegt der Ausbildungsbeginn im Heizkraftwerk Rudolstadt-Schwarza nun schon einige Jahre zurück. Beide sind gelernte Elektroniker für Betriebstechnik. Sie sorgen mit ihren Kollegen im HKW dafür, dass sich die Welt aus Energie immer weiterdreht. Einen Großteil ihrer Ausbildung verbrachten die Azubis in der TEAG Akademie in Erfurt. In dem modernen Ausbildungscampus werden die Grundlagen für den späteren Job gelegt, die in der Berufsschule theoretisch und im Kraftwerk ganz praktisch vertieft werden. „Das war das Tolle an der Ausbildung: Was wir in der Akademie in Erfurt gelernt haben, konnten wir im Kraftwerk in der Werkstatt direkt anwenden“, sagt Martini, der nun in der Tagschicht in der Instandhaltung arbeitet.
Wenn die Nacht zum Tag wird
Wer sich bei der TEAG zum Elektroniker für Betriebstechnik ausbilden lässt, kann sich für einen der Kraftwerksstandorte entscheiden. Die meisten Mitarbeiter sind in der Nachbarschaft der Kraftwerke zu Hause. So ist das auch beim Sitzendorfer Breuer und bei Martini, der in Bad Blankenburg lebt. Beide brauchen nur wenige Minuten bis zum Arbeitsplatz. „Dass wir hier in unserer Heimat arbeiten können, ist ein großer Pluspunkt, ebenso wie die gute Bezahlung in einem krisensicheren Job und die Entwicklungsmöglichkeiten, die die TEAG als Arbeitgeber bietet“, zählt Martini auf. Es dauert circa sechs Jahre, bis man im Kraftwerk für alle Eventualitäten gerüstet ist. Dann sorgt man nicht nur für den Betrieb der elektrischen Anlagen. „Man wird zum Läufer, Dampfer und Wassermann“, fachsimpelt Breuer und übersetzt: „Das sind die Tätigkeiten, die von der Mannschaft erledigt werden, damit die Kurven auf den Monitoren der Leitstände grade laufen. Der Läufer dreht seine Inspektionsrunden, der Dampfer überwacht die Vorgänge in den Kesseln und der Wassermann ist für das Prozesswasser verantwortlich, das bei der Erzeugung benötigt wird – und zwar rund um die Uhr.“ Und so haben die meisten Kraftwerker eine ganz eigene Zeitrechnung. „Ich habe zwei Tage Früh-, zwei Tage Spät-, zwei Tage Nachtschicht und dann zwei Tage frei – so geht das 365 Tage im Jahr. Dafür muss man gemacht sein. Aber die vielen freien Tage, die durch Urlaub und Überstunden anfallen, entschädigen dafür.“
Mehr Informationen zur Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik finden Sie hier.